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Veröffentlicht am 20.06.2024 von trotz ms Redaktion
Bei Multiple Sklerose gilt, möglichst früh mit einer hochwirksamen Therapie zu beginnen. Jedoch dauert es häufig lange, bis die Diagnose feststeht. Dabei kündigt sich eine MS meist bereits Jahre im Voraus durch verschiedene Beschwerden oder Frühwarnzeichen an.
Mehr Arztbesuche, häufigere Verschreibung von Medikamenten – vielleicht hat sich auch Deine MS bereits lange im Voraus angekündigt. Denn viele Betroffene verspüren schon Jahre vor der Diagnose verschiedene Beschwerden, die sie häufiger eine Arztpraxis aufsuchen lassen. Das Problem: Die Symptome sind vielfältig und können verschiedenste Ursachen haben. Daher kann es häufig Jahre dauern, bis eine MS als Auslöser der Beschwerden feststeht.
Mittlerweile herrscht in der Wissenschaft Einigkeit darüber, dass sich eine MS durch verschiedene Frühwarnzeichen ankündigt – in der Fachsprache heißen diese frühen Anzeichen einer Erkrankung „prodromale Symptome“. Die Erkenntnis stammt aus der Auswertung verschiedener Versorgungsdaten von Menschen, die später eine MS-Diagnose erhalten haben, beispielsweise Datenbanken von Hausarztpraxen. So suchten MS-Betroffene im Jahr vor der Diagnose zu fast 90 Prozent häufiger eine Arztpraxis auf als Menschen, die nicht an einer MS erkranken.1
Die Beschwerden, die Jahre vor der MS-Diagnose auftreten können, sind vielfältig. Sie reichen von Blasen- oder Darmstörungen über Schmerzen bis hin zu Depressionen, Schlafstörungen und Fatigue. Zudem treten Gangstörungen und Missempfindungen der Haut häufiger bei Menschen auf, die später eine MS-Diagnose erhalten. Auch durch Entzündungen der Haut kann sich eine MS ankündigen. Es wird vermutet, dass entzündliche Hauterkrankungen ein frühes Anzeichen für ein fehlreguliertes Immunsystem sein könnten.2
Einige betroffene Frauen empfinden diese Beschwerden, mit denen sich eine MS ankündigen kann, sogar als so schwerwiegend, dass sie auf ihren Kinderwunsch verzichten. Dabei stellt die Diagnose MS selbst generell keinen Hinderungsgrund für eine Schwangerschaft dar.2
Moderne Medikamente können das Fortschreiten der MS heute deutlich bremsen und damit Einschränkungen frühzeitig verringern. Entscheidend ist dabei ein früher Start einer hochwirksamen MS-Therapie. Deshalb ist es wichtig, dass Du bei Anzeichen reagierst und einen MS-Verdacht ärztlich abklären lässt.
Inhaltlich geprüft: M-DE-00021722
*Quellen:
1. Makhani N, Tremlett H. Nat Rev Neurol. 2021;17:515-52
2. Müller T. CME 2020;12
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