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Veröffentlicht am 15.09.2017 von trotz ms Redaktion
Multiple Sklerose hat nicht nur körperliche Auswirkungen. Manchmal leidet auch die Seele unter der Erkrankung. Doch es gibt verschiedene Ankerpunkte, die Dir helfen können, diese Phase zu überwinden und neuen Mut zu gewinnen.
Deine Stimmung ist seit einiger Zeit gedrückt, vielleicht fühlst Du Dich leer und antriebslos, grübelst viel, schläfst schlecht oder kannst Dich nicht richtig konzentrieren: All dies können Anzeichen für eine Depression sein. Das Risiko, eine solche zu entwickeln, ist bei MS-Patienten durchaus erhöht. Entschuldige Dich also nicht dafür, wenn Deine Stimmung gedrückt ist. Grund dafür kann auch die Diagnose MS sein.
Gerade am Anfang kann sie zu so starken Ängsten und so großer Ungewissheit führen, dass die Betroffenen in eine depressive Stimmung abrutschen. Zusätzlich wird vermutet, dass die MS-bedingten Entzündungsherde im Gehirn unter bestimmten Bedingungen eine depressive Störung begünstigen können. Biologisch steckt wahrscheinlich auch eine Funktionsstörung bestimmter Botenstoffe im Gehirn hinter einer Depression.
Dass sich Körper und Seele bei MS gegenseitig beeinflussen können, wird deutlich in der Tatsache, dass Depressionen auch zu körperlichen Beschwerden wie Schlaflosigkeit, Verdauungsproblemen, Verspannungen oder Kraftlosigkeit führen können. Und diese können sich dann wiederum negativ auf die Gefühlswelt auswirken – ein Kreislauf entsteht.
Wenn Du Anzeichen einer Depression bemerkst, dann sei vor allem ehrlich zu Dir selbst. Der erste Schritt, eine Depression in den Griff zu bekommen, ist immer die eigene Erkenntnis. Du musst nichts verbergen! Danach solltest Du Dir Hilfe suchen. Diese beiden Schritte kosten viel Überwindung. Aber wenn Du mit Deinem Arzt gesprochen hast, kann er Dir die notwendige Unterstützung geben, die Dir hilft, wieder auf den richtigen Weg zu kommen.
Dein Arzt kann Dir zum Beispiel einen Psychotherapeuten empfehlen. Dieser kann Dir im Rahmen einer kognitiven Verhaltenstherapie Wege aufzeigen, wie Du eingefahrene Denkmuster verändern kannst und im Alltag beispielsweise eine Balance aus angenehmen Tätigkeiten und unangenehmen Pflichten herstellen kannst. Vielleicht kommt für Dich aber auch eine interpersonelle Therapie infrage, bei der Du in Rollenspielen schwierige Situationen einübst. Bei schweren Depressionen können darüber hinaus auch Medikamente eingesetzt werden, die in die Stoffwechselvorgänge des Gehirns eingreifen und Dich auf diesem Weg wieder handlungsfähig machen können. Aber auch wenn Du Medikamente gegen die Depression nimmst, sollten vertrauensvolle Gespräche mit dem Therapeuten immer im Vordergrund stehen, um die Depression zu bewältigen.
Du siehst also: Es gibt Möglichkeiten und Wege, aus einer depressiven Phase herauszufinden, Deinen Lebensmut wieder zu gewinnen und positiv nach vorne zu sehen!
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