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Diagnose

Ein Mosaik: Wie wird Multiple Sklerose diagnostiziert?

7 Minuten

Veröffentlicht am 15.09.2017  von  trotz ms Redaktion

Multiple Sklerose (MS) beginnt oft mit unspezifischen Symptomen, die nicht sofort auf die Erkrankung hinweisen. Deshalb sind verschiedene Untersuchungen erforderlich, damit der Arzt eine sichere Diagnose stellen kann. Diese bildet die Grundlage für die weitere Behandlung.

Füße auf buntem Mosaiksteinboden

Ein langer Weg bis zur MS-Diagnose

Am Anfang hast Du sicher nicht vermutet, dass Deine Beschwerden Anzeichen von MS sein könnten. Vielleicht war Dir manchmal schwindelig oder Du hattest schwarze Flecken vor Deinen Augen – aber das kann ja mal passieren. Vielleicht kribbelten Deine Arme oder Beine oder Deine Gliedmaßen fühlten sich ab und zu mal taub an. „Alles noch kein Grund zur Beunruhigung!“ dachtest Du und bist nicht gleich zum Arzt gegangen. Als es schließlich soweit war, hat er zuerst ganz unterschiedliche Erkrankungen in Betracht gezogen.

Von den uncharakteristischen Anfangsbeschwerden bis zur Diagnose ist es oft ein langer Weg. Dabei ist es gerade bei MS wichtig, sie so früh wie möglich zu diagnostizieren. Denn je eher sie erkannt wird, desto früher kann mit der Therapie begonnen und der Krankheitsverlauf positiv beeinflusst werden.

MS erkennen: Schritt für Schritt zur Diagnose

Jede MS-Erkrankung verläuft anders, weshalb sie nicht einfach zu diagnostizieren ist. Dazu kommt, dass es nicht „den“ einen Test gibt, der MS nachweist. Um eine sichere Aussage treffen zu können, wendet der Arzt mehrere Untersuchungsmethoden an, wenn der Verdacht auf MS besteht.

Als erstes erfolgt ein ausführliches Gespräch, die sogenannte Anamnese, in dem sich der Arzt einen Überblick über die bisherige Krankengeschichte des Patienten verschafft. Danach nimmt er verschiedene Untersuchungen vor, die Hinweise zur Erkrankung liefern. Dazu zählen:

Anhand der Ergebnisse aller Untersuchungen kann der Arzt zunächst sorgfältig Erkrankungen ausschließen, die anstelle einer MS für die Symptome verantwortlich sein könnten. Erhärtet sich demnach der Verdacht auf eine MS, kann eine zuverlässige Diagnose anhand der McDonald-Kriterien gestellt werden.

Die McDonald-Kriterien

Nach den McDonald-Kriterien liegt eine MS vor, wenn sich sowohl räumlich getrennte Entzündungsherde der MS im ZNS feststellen lassen als auch zeitlich versetzte Episoden von Krankheitsaktivität auftreten. Diese Kriterien können in unterschiedlichen Kombinationen erfüllt werden.

Beispiel 1: Eine MS kann sicher diagnostiziert werden, wenn

  • zwei oder mehr Schübe aufgetreten sind.
  • mindestens zwei objektiv nachweisbare Läsionen (Schädigungen) im Zentralen Nervensystem vorliegen.

Beispiel 2: Das Vorliegen einer MS kann bestätigt werden, wenn

  • mindestens ein Schub aufgetreten ist und
  • zwei objektiv nachweisbare Läsionen (Schädigungen) im Zentralen Nervensystem vorliegen und
  • die zeitliche Trennung der Läsionen durch ein MRT belegt werden kann.

Die kompletten McDonald-Kriterien findest Du hier: McDonald-Kriterien als Download-PDF.

Die Diagnose gibt Dir zunächst einmal eine gewisse Klarheit darüber, was hinter Deinen Beschwerden steckt. Und Dein Arzt kann gemeinsam mit Dir die für Dich passende Therapie finden.

Ein langer Weg

Wie lief die Diagnose bei anderen Betroffenen ab? Und wie haben sie diesen Moment erlebt? In unserem Video-Beitrag erfährst Du mehr!

Inhaltlich geprüft: M-DE-00003220

Kurz & knapp

Die vielen verschiedenen Symptome erschweren die Diagnose von MS. Für einen sicheren Befund sind verschiedene körperliche, labortechnische und bildgebende Untersuchungen erforderlich, um andere Erkrankungen auszuschließen.

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