MS-Diagnose: Was passiert bei der körperlichen Untersuchung?

Manchmal fällt es Dir schwer, einen Faden durch ein Nadelöhr zu fädeln? Außerdem kennst du das Gefühl, wenn Finger oder Beine sich taub anfühlen oder unangenehm kribbeln? Symptome wie diese stehen bei der körperlichen Untersuchung auf dem Prüfstand. Denn dabei untersucht der Neurologe, ob die durch MS bedingten neurologischen Einschränkungen vorliegen.

Je nachdem welchen Bereich des Gehirns die MS geschädigt hat, äußern sich diese auf verschiedene Art und Weise. So testet der Arzt das Empfindungsvermögen der Haut: Wie reagiert sie auf eine Berührung? Spürt der Patient Wärme, Kälte oder Vibrationen? Empfindet er Schmerzen bei zu starken Reizen? Zusätzlich kontrolliert der Neurologe die Reflexe an Armen und Beinen mit einem Reflexhammer. Bei MS reagieren die Muskeln darauf verstärkt.

Auch die Beweglichkeit verschiedener Muskeln, etwa an Armen, Beinen und im Gesicht, gehört zur Untersuchung. Durch Ausführen bestimmter Beuge- und Streckbewegungen werden Lähmungen und Kraftverlust der Muskeln deutlich. Neben der Überprüfung des Schluck- und Sprechvermögens wird auch ermittelt, ob der Patient normal sehen, hören und riechen kann. Außerdem stellt der Arzt fest, ob der Gleichgewichtssinn und die Koordination beeinträchtigt sind – zum Beispiel indem der Patient den Zeigefinger mit geschlossenen Augen zur Nase führen muss.

Manche Symptome können auch durch gezieltes Nachfragen abgeklärt werden – etwa ob Du Doppelbilder siehst oder Probleme beim Wasserlassen hast.

All diese Dinge helfen Deinem Neurologen dabei, die Schädigungen im ZNS bereits relativ genau zu lokalisieren. Eine MRT-Aufnahme schafft im Anschluss Gewissheit.

Inhaltlich geprüft: M-DE-00003220