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Diagnose

Tiefer Einblick: MRT-Kontrolle deckt MS-Krankheitsaktivität auf

11 Minuten

Veröffentlicht am 23.07.2024  von  trotz ms Redaktion

Regelmäßige Kontrollen sind das A und O, um zu überprüfen, ob Deine MS voranschreitet. Nur so kann Dein Behandlungsteam bei Zeichen von Krankheitsaktivität Deine Therapie anpassen. MRT-Untersuchungen bieten hilfreiche Einblicke. Und auch zwischen Arztterminen kannst Du Deinen individuellen Verlauf erfassen.

Frau schaut durch Lupe

DIE REGELMÄSSIGEN KONTROLLTERMINE ZEIGEN DEINEM BEHANDLUNGSTEAM, WIE DU AUF DEINE THERAPIE ANSPRICHST.

MRT bei MS zeigt verborgene Krankheitsaktivität

Auch wenn Du vielleicht gerade keine Symptome spürst, kann es immer sein, dass die MS unter der Oberfläche weiter aktiv ist und unbemerkt Deine Nerven schädigt. Um die Krankheitsaktivität besser zu verstehen, lässt sich die MS mit einem Eisberg vergleichen. Von diesem ist nur die Spitze zu sehen, also die spürbaren Symptome. Im Verborgenen unter Wasser, zwischen den Schüben, können die Entzündungsprozesse dennoch weiter voranschreiten und Nervengewebe schädigen. Das bedeutet, auch wenn Du gerade keinen Schub hast, kann die Erkrankung unter der Oberfläche weiterhin aktiv sein.

Es kann also jederzeit zu neuen Entzündungen kommen, obwohl es Dir lange Zeit richtig gut gehen kann und keine größeren Einschränkungen auftreten. Am besten sprichst Du mit Deinem Behandlungsteam, damit es Deinen Krankheitsverlauf regelmäßig durch ein MRT überprüft und bei Bedarf gegebenenfalls Deine Therapie anpassen kann.

MRT deckt Entzündungen auf

Einen wichtigen Stellenwert bei der Überwachung Deiner MS nimmt die Magnetresonanztomografie (MRT) ein. Damit lassen sich Querschnittsaufnahmen Deines Gehirns oder Rückenmarks erstellen. Auf deren Grundlage kann Deine Ärztin oder Dein Arzt genau erkennen, ob Deine MS neue Entzündungsherde (Läsionen) gebildet hat oder bereits vorhandene Entzündungen noch aktiv sind.

Wie werden Entzündungsherde bei MS sichtbar gemacht? Ist ein Kontrastmittel notwendig? Muss ich mit Nebenwirkungen der MRT rechnen? Erfahre mehr. >>>

Von außen lässt sich die Krankheitsaktivität nur feststellen, wenn Einschränkungen oder Symptome zunehmen. Der Grund dafür: Die Krankheitsaktivität führt zu einem Verlust von Gehirngewebe. Das sorgt für den Abbau der neurologischen Leistungsreserven, weil das Gehirn die von den beschädigten Hirnarealen geleisteten Aufgaben auf neue Gehirnareale überträgt. Sind die neurologischen Leistungsreserven aufgebraucht, nehmen die Symptome wie Fatigue, Kognitions-, Empfindungs- oder Koordinationsstörungen zu. Rund ein Zehntel der Entzündungsherde, die bei der MRT-Untersuchung sichtbar werden, führen zu Funktionsausfällen. In der Summe tragen sie jedoch dazu bei, dass die Erkrankung voranschreitet.

Engmaschige MRT-Kontrollen für die optimale MS-Therapie

Bevor Deine Lebensqualität derart eingeschränkt ist, gilt es vorzubeugen. Deshalb ist es wichtig, regelmäßig MRT-Aufnahmen erstellen zu lassen. Wenn Du Deine Kontrolltermine einhältst, zeigen die Aufnahmen Deiner Ärztin oder Deinem Arzt, ob Du gut auf Deine Behandlung ansprichst oder eine Krankheitsaktivität vorliegt.

Gewissheit schaffen mit MRT bei MS

Was ist, wenn die MRT-Untersuchung ergibt, dass neue Entzündungen bei meiner MS auftreten? Diese Frage und Bedenken beschäftigen auch die MS-Betroffene Steffi kurz vor ihren Kontrollterminen. Mach Dir bewusst: Die Ergebnisse ermöglichen Dir, gemeinsam mit Deinem Behandlungsteam frühzeitig reagieren zu können, falls festgestellt wird, dass Deine MS voranschreitet. Wird nachgewiesen, dass Deine MS aktiv ist, wird mit Dir zusammen über einen Wechsel Deiner Therapie nachgedacht, um den Krankheitsverlauf wirkungsvoller zu beeinflussen und langfristigen Einschränkungen vorzubeugen. Helfen kann es, wenn Du weißt, was auf Dich zukommt, damit Du den Termin etwas gelassener angehen kannst.

Wie oft zur MRT-Untersuchung?

Wie häufig Du zur MRT-Kontrolle musst, hängt von Deinem Krankheitsverlauf ab. Nach Beginn der Therapie kann es sinnvoll sein, nach sechs Monaten per MRT zu überprüfen, ob die Behandlung anschlägt. Wenn die Medikamente gut anschlagen, genügt meist eine MRT-Kontrolle pro Jahr. Das ist aber von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Besprich am besten mit Deiner Ärztin oder Deinem Arzt, wie häufig ein MRT für Dich sinnvoll ist.

Kann ich eine MRT-Untersuchung einfordern? Übernimmt die Krankenkasse die Kosten? Das und mehr erfährst Du im FAQ: Fünf Fragen und Antworten rund um die MRT-Untersuchung.

MS-Verlauf im Alltag im Blick behalten

Auch in der Zeit zwischen Deinen MRT-Untersuchungen ist es möglich, objektive Daten zu Deinem individuellen Verlauf der MS zu sammeln. Bei der Erfassung helfen zum Beispiel MS-Apps auf Deinem Smartphone. Die damit erfassten Ergebnisse ermöglichen Deiner Ärztin oder Deinem Arzt Einblicke, wie sich Deine Symptome und Funktionen im Alltag entwickeln. Auf diese Weise können sich auch schleichende Veränderungen frühzeitig erkennen lassen.

Unterstützung beim Monitoring Deiner MS können eine digitale Hilfe bieten, die Dich zu selbstbestimmten Zeiten daran erinnern, Daten schnell und einfach einzutragen. Dafür stehen MS-Apps zur Verfügung wie die Brisa®-App (ein Produkt der Temedica GmbH, in Kooperation mit Roche). Diese ist kostenlos und unabhängig von Deiner MS-Therapie in den Stores erhältlich.

Expertin oder Experte für Deinen eigenen Körper werden

Deinen Gesundheitszustand auch zwischen Behandlungsterminen zu erfassen, bietet eine hilfreiche Grundlage für Gespräche mit Deinem Behandlungsteam. Die MS-Betroffene Lea nutzt zum Beispiel die MS-App Brisa als Vorbereitung. Die erfassten Daten und Ergebnisse erleichtern ihr, einen Überblick zu bekommen, wie sich ihre Symptome in der Zeit zwischen ihren Arztterminen entwickeln.

Indem Du regelmäßig Informationen im Alltag erfasst und dokumentierst, kannst Du dazu beitragen, das Gesamtbild Deines Gesundheitszustandes zu ergänzen. Die Ergebnisse können Deiner Ärztin oder Deinem Arzt Aufschluss darüber geben, wie sich Deine MS in der Zeit zwischen MRT-Kontrollen entwickelt. Gemeinsam könnt Ihr besprechen, inwieweit eine Anpassung Deiner Therapie sinnvoll ist – bezogen auf verlaufsmodifizierende MS-Medikamente oder auch die Begleittherapie, die den Auswirkungen Deiner Symptome entgegenwirken soll. Dazu zählen auch therapeutische Maßnahmen wie etwa Physiotherapie oder Psychotherapie. So unterstützen digitale Gesundheitslösungen Dich und Deine Ärztin oder Deinen Arzt dabei, Deinen individuellen MS-Verlauf besser zu verstehen und, wenn nötig, frühzeitig reagieren zu können.

Inhaltlich geprüft: M-DE-00015854

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