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Veröffentlicht am 24.11.2022 von trotz ms Redaktion
Nachts hellwach und tagsüber müde? Das kann an den zwei Kaffee liegen, die Du zum Abendessen getrunken hast. Doch wenn Du über einen längeren Zeitraum hinweg nicht schlafen kannst, solltest Du aufmerksam sein. Denn Schlafstörungen können unsere Lebensqualität enorm beeinflussen. Häufig ist es nicht ganz einfach, den Grund für die schlaflosen Nächte aufzuspüren, denn es gibt Vieles, was unsere Nachtruhe beeinflusst. So können Schlafprobleme zum Beispiel in engem Zusammenhang mit Depression stehen. Hier erfährst Du, warum das so ist und was Dir bei Schlafproblemen helfen kann
Vielleicht hast Du schon einmal davon gehört: Depressionen sind ein weitverbreitetes MS-Symptom. Das Risiko, im Laufe des Lebens eine schwere Depression zu erleiden, ist bei MS-Patienten etwa dreimal so hoch wie bei der Allgemeinbevölkerung. Es liegt bei etwa 50 Prozent. Mit depressiven Verstimmungen gehen häufig auch Schlafstörungen einher: Diese äußern sich in durchwachten Nächten, Einschlafproblemen oder einem zu frühen Aufwachen am Morgen. In dieser Zeit verzweifeln viele Schlaflose, weil sie zu grübeln beginnen und trübe Gedanken aufsteigen. Negative Erlebnisse wie etwa der Streit mit dem Chef ziehen in Dauerschleife durch den Kopf.
Auch wenn noch nicht ganz klar ist, ob Schlafstörungen die Folge oder der Wegbereiter von Depressionen sind – Studien belegen einen engen Zusammenhang. So können Schlafstörungen die Symptome einer schweren Depression sein. Untersuchungen zeigen aber auch, dass schlechter Schlaf das Risiko, depressiv zu werden, um ein Vierfaches erhöht.
Untersuchungen im Schlaflabor geben verschiedene Erklärungsansätze für die Schlaflosigkeit. Durch das Messen von Hirnströmen lässt sich bei Depressiven ein besonders stabiler Wachzustand und ein nur leichter Schlafzustand nachweisen. Dazu kommt folgende Erkenntnis: Wer depressiv ist, hat meist eine verkürzte Tiefschlafphase. Infolgedessen tritt die REM-Phase (rapide eye movement) früher auf, was ein Grund für die schlechte Schlafqualität sein kann. In der REM-Phase bewegen sich die Augen schnell unter geschlossenen Lidern und der Mensch beginnt zu träumen.
Wissenschaftler haben zudem herausgefunden, dass sich auch Hormonwerte negativ auf den Schlaf auswirken können. Nach ersten Erkenntnissen bildet der Körper von Depressiven in der ersten Schlafphase weniger Wachstumshormon. Dieses Hormon fördert den Tiefschlaf, der bei Menschen mit Depressionen kürzer ist. Auch das Stresshormon Kortisol kann den Schlaf stören und für andauernde Wachheit sorgen. Eigentlich hat es die Aufgabe, die Funktionen des Körpers auf hohe Belastungen vorzubereiten. Dafür lässt es beispielsweise den Puls und den Blutdruck nach oben steigen.
Wenn bei Dir Schlafstörungen in Kombination mit depressiven Verstimmungen auftreten sollten, wende Dich unbedingt an Deine Ärztin oder Deinen Arzt. Falls erforderlich, kann Dir ein Antidepressivum verschrieben werden. Auch eine Verhaltenstherapie kann bei Schlafproblemen helfen.
Darüber hinaus ist ein konsequentes Einhalten Deiner Therapie die beste Voraussetzung, um MS-Symptome wie Depressionen und daraus resultierende Schlafstörungen zu vermeiden. Wenn Du Dich durchweg an Deine vom Arzt oder Ärztin verordnete Therapie hältst, also adhärent bist, kann weiterer Krankheitsaktivität und somit einem Fortschreiten Deiner MS optimal vorgebeugt werden. Wie Du sicher weißt, können MS-Betroffene die Krankheitsaktivität häufig nicht spüren. MRT-Aufnahmen können diese besser aufdecken. Deshalb ist es auch wichtig, dass Du regelmäßig zu Kontrollterminen gehst.
Folgende Tipps können Dir bei Schlafproblemen zusätzlich helfen:
Depressionen, ein weitverbreitetes MS-Symptom, und Schlafstörungen stehen in engem Zusammenhang. Dafür gibt es verschiedene Erklärungsansätze. Ein wichtiger Aspekt, um Krankheitsaktivität und MS-Symptome wie Depressionen und Schlafstörungen zu vermeiden, ist die kontinuierliche Fortführung Deiner Therapie.
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