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Grundlagen

Shared Decision Making bei MS: Deine Entscheidung zählt

6 Minuten

Veröffentlicht am 25.08.2020  von  trotz ms Redaktion

Egal, ob Du die Diagnose MS erst vor Kurzem erhalten hast oder schon zu den „alten Hasen“ gehörst: Die Frage „Welche Therapie passt am besten zu mir?“ kann sich Dir immer wieder mal stellen. Dafür gibt es keine Parade-Lösung und es ist nachvollziehbar, dass bei Dir deshalb ab und an ein unsicheres Gefühl aufkommt. Doch Du kannst viel tun, um mehr Sicherheit in Bezug auf die Therapieentscheidung zu gewinnen und Dein Leben mit MS aktiv mitzugestalten. Dabei kann Dir das Prinzip „Shared Decision Making“ wertvolle Denkanstöße geben.

Damit Du Dich sicherer fühlst, wenn es um Deine MS und Deine Therapie geht, ist eines besonders wichtig: Informiere Dich ausführlich – über Deine Erkrankung und die Behandlungsmöglichkeiten, die für Dich infrage kommen. Nur so kannst Du die für Dich richtige Entscheidung treffen und Deine Therapie maßgeblich mitbeeinflussen.

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Was ist eigentlich Shared Decision Making?

Möglicherweise hast Du schon einmal von dem Begriff „Shared Decision Making“ gehört. Darunter versteht man das Prinzip der gemeinsamen (engl. = shared) Entscheidungsfindung (engl. = decision making) von Arzt und Patienten. Dies wird auch partizipative Entscheidungsfindung genannt. Das heißt, dass Du mit Deinem Arzt gemeinsam Deine Möglichkeiten betrachtest und ihr zusammen entscheidet, welche Therapie für Dich die richtige ist. Bei dem Entscheidungsprozess beleuchtet Ihr die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Therapien. Darüber hinaus berücksichtigt Ihr auch Deine persönlichen Vorlieben und Deine individuelle Lebenssituation in puncto Therapie.

Wie geht Shared Decision Making bei MS?

„Weiß mein Arzt nicht viel besser, welche Therapien es gibt und welche für mich geeignet sind? Und wo finde ich verlässliche Informationen und Unterstützung?“ – Gedanken wie diese könnten Dir jetzt durch den Kopf gehen. Damit Du Dich aktiv an der Entscheidung beteiligen kannst, solltest Du ausreichend Informationen zusammentragen, diese bewerten und dann zusammen mit Deinem Arzt die Vor- und Nachteile erörtern.

Erster Ansprechpartner ist Dein Neurologe. Im Gespräch mit ihm kannst Du mithilfe dreier Fragen die verschiedenen Behandlungsoptionen ausloten. Diese Fragen lauten:

  • Welche Möglichkeiten habe ich?
  • Was sind die Vorteile und Nachteile der Möglichkeiten?
  • Wie wahrscheinlich ist es, dass diese Vor- und Nachteile bei mir auftreten?

Unterstützung für Deine Entscheidung

Du suchst nach Informationen, auf die Du Dich verlassen kannst? Hier bei trotz ms bist Du schon einmal richtig. Auf der Website, in unseren Infomaterialien und auch bei dem Patientenprogramm trotz ms MEIN SERVICE kannst Du Dich ausführlich über MS, deren Verlauf und die aktuellen Therapien informieren. Darüber hinaus sind die Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG) und deren Landesverband in Baden-Württemberg „Aktion Multiple Sklerose Erkrankter (AMSEL)“ gute Anlaufstellen. Auch in Selbsthilfegruppen kannst Du Unterstützung finden. Beim Recherchieren kann es außerdem hilfreich sein, folgende Punkte zu beachten: Wie steht es um die Aktualität der Informationen? Wer ist der Autor und auf welchen Quellen beruhen die Informationen?

Bevor Du Deine Entscheidung triffst, mach Dir bewusst: Was erwarte ich von meiner Therapie? Welche Chancen möchte ich nutzen und welche Risiken bin ich bereit, dafür einzugehen? Welche Wünsche und Bedürfnisse habe ich? Möchtest Du möglichst viel Zeit, in der Du nicht an Deine Therapie denken musst? Oder ist es für Dich vollkommen ok, wenn Du Dich häufig gedanklich mit Deiner Therapie beschäftigst? Egal, wie Du Dein Leben gestalten möchtest: Werde aktiv und nutze Deine Möglichkeiten.

Inhaltlich freigegeben: M-DE-00016516

Inhaltlich geprüft: M-DE-00003220

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