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Symptome

MS und Probleme beim Wasserlassen? Sechs Tipps bei Blasenstörung

6 Minuten

Veröffentlicht am 15.09.2017  von  trotz ms Redaktion

Ein häufiges Symptom bei Multipler Sklerose sind diverse Formen der Blasenstörung, welche jedoch behandelbar sind. Welche Arten der Blasenstörung es gibt und was Dir helfen kann, findest Du hier.

Wegweiser zur Toilette

Probleme beim Wasserlassen

Vielleicht musst Du häufiger zur Toilette, kannst den Urin manchmal nicht halten oder beim Wasserlassen kommt nur eine kleine Menge heraus, der Rest verbleibt in der Blase? Damit bist Du nicht alleine – solche Blasenfunktionsstörungen treten bei MS sehr häufig auf. Bei vielen Betroffenen gehören sie mit zu den ersten auftretenden Symptomen.

Drei Arten von Blasenstörungen bei Multipler Sklerose

Bei Multiple Sklerose werden die Blasenstörungen durch eine fehlerhafte Funktion wichtiger Nervenbahnen ausgelöst. Mediziner unterscheiden bei dieser sogenannten neurogenen Blasenstörung drei Arten:

  • Die überaktive Blase, auch imperativer Harndrang genannt, die den Urin nicht lange speichern kann. So fühlt sich Deine Blase schnell voll an, Du hast häufigen Harndrang und leidest vielleicht sogar unter Inkontinenz.
  • Die unteraktive Blase, oder auch Überlaufblase, die den Urin nur verzögert abgeben kann. Du kannst nur wenig Urin abgeben und behältst den Rest in der Blase zurück.
  • Eine Kombination von über- und unteraktiver Blase, bei der das Zusammenspiel der Blasenmuskeln gestört ist. Dadurch kann es gleichzeitig zu vermehrtem Harndrang, Inkontinenz und nicht vollständiger Blasenentleerung kommen.

Je nach Ausprägung können Störungen der Blasenfunktion Deine Lebensqualität einschränken. Unter Umständen kann es auch zu gesundheitlichen Folgen wie Harnwegsinfekten, Veränderungen im Harntrakt und manchmal auch zu Schädigungen der Nieren kommen. Deshalb ist es umso wichtiger, dass Du eine Blasenstörung frühzeitig beim Arzt ansprichst. Das ist nichts, wofür Du Dich schämen solltest – und nichts, was Du einfach so hinnehmen musst. Vielmehr kannst Du gemeinsam mit Deinem Arzt eine Lösung finden, die zu Dir passt.

Was hilft bei Blasenstörungen?

Um Blasenstörungen zu behandeln, arbeiten in der Regel Neurologen und Urologen zusammen. Dabei können je nach Art und Ausprägung sowohl Medikamente als auch invasive Verfahren wie ein Katheter zum Einsatz kommen.

Im Alltag kannst Du durch Dein eigenes Handeln viel dazu beitragen, besser mit einer Blasenstörung zurechtzukommen:

  • Versuche, möglichst regelmäßig über den Tag verteilt zu trinken.
  • Wenn Du unter einer überaktiven Blase leidest, solltest Du die Trinkmenge um rund 25 Prozent reduzieren. Achte trotzdem auf ausreichend Flüssigkeit.
  • Gehe regelmäßig zur Toilette, auch wenn Du gar nicht so dringend musst. Und wenn Du musst, dann gehe so schnell wie möglich.
  • Um den Überblick zu behalten, kannst Du Trink- und Urinmenge in einem Tagebuch festhalten.
  • Gezielte Beckenbodengymnastik kann Dir helfen, die Muskulatur zu stärken. Frage Deinen Physiotherapeuten.
  • Hilfsmittel wie Vorlagen und spezielle Slips, Tropfenfänger oder – für Männer – Kondom-Urinale können Dir mehr Sicherheit geben.

Durch eine entsprechende Behandlung und Dein eigenes Verhalten lässt sich eine Blasenstörung also positiv beeinflussen.

Inhaltlich geprüft: M-DE-00003220

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