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Veröffentlicht am 06.09.2023 von trotz ms Redaktion
Ein vorübergehendes Muskelzucken kennen sicher viele – beispielsweise ein Augenzucken bei zu viel Stress. Meist ist es harmlos und verschwindet von allein wieder. Diese sogenannte Myokymie kann jedoch auch ein Erstsymptom einer MS sein oder auf eine MS-Aktivität hindeuten.
Der Begriff „Myokymie“ beschreibt plötzliches, unwillkürliches Zusammenziehen einer bestimmten Muskelgruppe. Das führt zu einem spür- und sichtbaren Zucken oder Zittern der betroffenen Muskeln. Das Zucken kann grundsätzlich alle Muskelgruppen betreffen. Myokymien treten aber bevorzugt im Gesicht auf und werden dann als „faziale Myokymien“ bezeichnet. Besonders häufig ist das in der Regel harmlose Augenzucken.
Der Begriff „Myokymie“ setzt sich zusammen aus dem Wortteil „Myo-“ für Muskel und „kyma“ für Welle oder Woge. Daher spricht man bei Myokymie auch von „Muskelwogen“.
Auch wenn das Muskelzucken sehr lästig sein kann, ist es meist harmlos und verschwindet von selbst wieder. Auslöser für Myokymien können Stress, Müdigkeit, Koffeinkonsum, körperliche Anstrengung, Flüssigkeitsmangel und hohe Belastung der Augen sein, beispielsweise durch lange Bildschirmarbeit. In seltenen Fällen kann eine Myokymie jedoch auch Anzeichen für ernste Erkrankungen sein, darunter Multiple Sklerose.1
Verschiedene Untersuchungen zeigen, dass ein vorübergehendes Muskelzucken im Gesicht einen Hinweis auf eine MS darstellen kann. Da eine Myokymie häufig als Erstsymptom der MS beschrieben wird2, sollten Betroffene bei anhaltenden Beschwerden einen Arzt aufsuchen. Eine rechtzeitige Diagnose und frühzeitige Therapie können das Fortschreiten einer MS bremsen. Insbesondere ein anhaltendes oder wiederkehrendes einseitiges Zucken der Muskeln um den Mund herum (perioral) sollte ärztlich abgeklärt werden. Denn es kann auf einen MS-bedingten Entzündungsherd im Hirnstamm hindeuten.3
Ursache der Myokymie bei MS
Ursache für die Muskelzuckungen bei MS sind vermutlich Entzündungsherde im Hirnstamm. Die Herde führen dazu, dass Nervenfasern, die eine bestimmte Muskelgruppe kontrollieren, ungewollt Signale senden.
Treten die Myokymien trotz MS-Therapie auf, können sie Anzeichen für einen MS-Schub sein oder allgemein für eine Krankheitsaktivität stehen. Falls Du die beschriebenen Muskelzuckungen bei Dir bemerkst, solltest Du sie also unbedingt bei Deinem Behandlungsteam ansprechen. Im Zweifel könnte es bedeuten, dass Deine MS-Therapie nicht ausreichend wirkt und angepasst werden sollte.4 Da die Muskelzuckungen meist vorübergehend sind, zeichne sie am besten mit Deinem Smartphone auf, sodass Du sie bei Deinem nächsten Kontrolltermin zeigen kannst.
Meist verschwindet das Muskelzucken von selbst wieder.3 Mit verschiedenen Selbsthilfemaßnahmen kannst Du dazu beitragen, einer Myokymie vorzubeugen oder Beschwerden zu lindern1:
Sollte das Muskelzucken länger anhalten und Dich erheblich beeinträchtigen, stehen verschiedene wirksame Medikamente zur Verfügung.
Inhaltlich geprüft: M-DE-00018133
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