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Kinderwunsch & Schwangerschaft

Schwanger werden trotz MS-Therapie?

5 Minuten

Veröffentlicht am 31.03.2025  von  trotz ms Redaktion

Die MS selbst ist kein Hinderungsgrund für eine Schwangerschaft. Doch bislang galt: Die meisten MS-Therapien sollen während der Schwangerschaft und Stillzeit nicht angewendet und frühzeitig abgesetzt werden. Neue Daten deuten jedoch darauf hin, dass das frühe Absetzen bei bestimmten Therapien nicht nötig sein könnte und das Stillen unter diesen Therapien möglich ist.

Babybauch auf dem kleine Schuhe stehen

Menschen mit MS können sich ihren Kinderwunsch genauso erfüllen wie andere auch. Eine mögliche Herausforderung ist – je nach MS-Therapie und Krankheitsaktivität – vor allem die Zeit ohne Behandlung während der Schwangerschaft. Denn die meisten verlaufsmodifizierenden MS-Therapien sind bisher während der Schwangerschaft nur eingeschränkt oder gar nicht zugelassen. Zudem sollen viele MS-Medikamente bereits einige Zeit vor dem Versuch, schwanger zu werden, abgesetzt werden.

Bei Absetzen der Therapie besteht jedoch die Gefahr, dass die MS weiter fortschreitet. Dieser für Betroffene mit Kinderwunsch unzumutbaren Situation nehmen sich zunehmend Forschungsteams an. So konnte auch gezeigt werden, dass bestimmte MS-Therapien sicher in der Stillzeit angewendet werden können.

Aus der Wissenschaft: Welche MS-Therapie bei Kinderwunsch?

Mehrere Forschungsteams untersuchten Schwangerschaften und Geburten bei Menschen, die unter verschiedenen verlaufsmodifizierenden MS-Therapien schwanger wurden. Obwohl diese Therapien bislang bei Schwangeren nicht zugelassen sind und einige Zeit vor einer geplanten Schwangerschaft abgesetzt werden sollten, kommt es unter Therapie dennoch manchmal zu Schwangerschaften.

Das Ergebnis der Studien: Erhielten die Frauen bestimmte Therapien vor oder zu Beginn der Schwangerschaft, scheint dies keinen Einfluss auf die Gesundheit des Kindes oder die Geburt zu haben. Auch wenn diese Therapien später in der Schwangerschaft gegeben wurden, scheint es keine neuen Sicherheitsbedenken zu geben.1-4 Die Forschenden kommen zu dem Schluss, dass eine Schwangerschaft kurz nach der Gabe bestimmter verlaufsmodifizierender MS-Therapien geplant werden kann.3

Zudem untersuchten Studien, welchen Einfluss MS-Therapien auf das Stillen haben. Es konnte gezeigt werden, dass manche Wirkstoffe im gestillten Kind nicht mehr nachweisbar waren.3,5,6 Bestimmte MS-Therapien sind daher mittlerweile in der Stillzeit zugelassen und können somit sicher angewendet werden.

Es gibt jedoch auch MS-Medikamente, die sich negativ auf eine Schwangeschaft bzw. das ungeborene Kind auswirken könnten.7 Wenn Du Dir wünschst, schwanger zu werden, besprich Deinen Kinderwunsch möglichst frühzeitig mit Deinen Behandlungsteam. Gemeinsam findet Ihr den für Dich passenden Weg.

Auch unser Team von trotz ms MEIN SERVICE ist für Dich da! Wir unterstützen Dich mit individuellen Antworten rund um Familienplanung, Schwangerschaft und Stillzeit. Für (werdende) Eltern gibt es unseren Mama Monday – jeden Montag von 8 bis 18 Uhr unter der kostenlosen Servicenummer 0800.1010800.

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Inhaltlich geprüft: M-DE-00025536

*Quellen:
1 Dobson R et al. Präsentation IP066. DGN 2024.
2 Elias-Hamp B et al. Präsentation IP068. DGN 2024.
3 Schwake C et al. Präsentation O036. ECTRIMS 2022.
4 Hellwig K et al. Präsentation. S31.004. AAN 2023.
5 Anderson A et al. Präsentation O037. ECTRIMS 2022.
6 Hellwig K et al. Präsentation IP065. DGN 2024.
7 Bast N et al. Oral presentation. N2.003. AAN 2023.

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