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Kinderwunsch & Schwangerschaft

Kinderwunsch bei MS – Fakten geben Sicherheit

6 Minuten

Veröffentlicht am 31.03.2025  von  trotz ms Redaktion

Eine Schwangerschaft und Multiple Sklerose schließen sich nicht aus. Junge Menschen mit MS können genauso Nachwuchs bekommen und Eltern werden wie gesunde Paare.

Frau küsst Baby

Multiple Sklerose trifft viele Menschen schon in jungen Jahren. Das durchschnittliche Alter bei Erkrankungsbeginn beträgt etwa 32 Jahre.1 In dieser Zeit sind Kinderwunsch und Schwangerschaft häufig wichtige Themen.

MS ist kein Hindernis für gesunden Nachwuchs

Dass eine Schwangerschaft mit MS vereinbar ist, darüber ist sich die Ärzteschaft heute einig. Es gibt keine Hinweise darauf, dass sich die MS negativ auf eine Schwangerschaft auswirkt. Umgekehrt beeinflusst die Schwangerschaft den Schweregrad und den Verlauf der MS ebenfalls nicht. Auch zählt die chronisch-entzündliche Nervenerkrankung nicht zu den klassischen Erbkrankheiten. Menschen mit MS können also genauso Eltern werden wie gesunde Paare.

Fakten zum Kinderwunsch bei MS

Sprich frühzeitig mit Deinem Behandlungsteam über Deinen Kinderwunsch. Gemeinsam findet Ihr den für Dich passenden Weg. Die folgenden Fakten können Dir Sicherheit geben:

  • Fruchtbarkeit: Die Fruchtbarkeit von Menschen mit MS ist nicht grundsätzlich eingeschränkt. Auch die gängigen MS-Therapien haben nach derzeitigem Wissensstand keinen negativen Einfluss auf die Fruchtbarkeit.2
  • MS-Medikamente: Viele MS-Medikamente dürfen in der Schwangerschaft und Stillzeit nicht oder nur eingeschränkt eingenommen werden. Häufig wird empfohlen, die Behandlung schon vor einer geplanten Empfängnis zu unterbrechen, spätestens aber, wenn die Schwangerschaft beginnt. Zudem schreiben die Beipackzettel einiger MS-Medikamente vor, dass Frauen eine wirksame Verhütungsmethode verwenden müssen. Es gibt MS-Medikamente, die auch Männer rechtzeitig vor der Zeugung absetzen sollten.2 Bei Kinderwunsch ist ein frühzeitiger Austausch mit Deinem Behandlungsteam über Deine MS-Therapie also sehr wichtig.
  • Schwangerschaft: Während der Schwangerschaft sinkt die Schubrate kontinuierlich (um bis zu 80 Prozent im letzten Drittel). In den ersten drei Monaten nach der Geburt steigt die Schubrate dann wieder an. Ansonsten ist der Schwangerschaftsverlauf von gesunden und an MS erkrankten Menschen sehr ähnlich.3
  • Geburt: Die Art der Entbindung spielt für die Schubrate keine Rolle. Ein Kaiserschnitt nur aufgrund der MS ist nicht nötig. Menschen mit MS müssen bei der Geburt auch nicht auf eine Periduralanästhesie (PDA) verzichten – sie erhöht nicht die Schubrate.4
  • Nach der Entbindung: Stillen nach der Geburt kann sich positiv auf die Schubrate auswirken.5 Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt frisch gebackenen Müttern, sechs Monate ausschließlich zu stillen.6 Mittlerweile gibt es auch MS-Therapien, die Du während der Stillzeit sicher für Dein Baby und Dich anwenden kannst. 7,8,9

Für alle Menschen mit MS, die Nachwuchs planen, bieten wir ab sofort den Mama Monday bei trotz ms MEIN SERVICE an: Unser Team beantwortet Deine individuellen Fragen rund um die Familienplanung, Stillzeit und das Familienleben mit MS – jeden Montag von 8 bis 18 Uhr unter der kostenlosen Servicenummer 0800.1010800.

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Inhaltlich geprüft: M-DE-00025540

Hinweis: Die ursprüngliche Version des Textes stammt von Onmeda.

*Quellen:
1 https://www.msregister.de/ms-register/veroeffentlichungen/berichte/
2 Qualitätshandbuch für MS, NMOSD und MOGAD, KKNMS, Stand März 2024.
3 Finkelsztejn A et al. BJOG. 2011;118:790.
4 Pastò L, Portaccio E et al. BMC Neurol. 2012;12:165.
5 Krysko KM et al. JAMA Neurol. 2020;77:327.
6 https://www.bmel.de/DE/themen/ernaehrung/gesunde-ernaehrung/schwangerschaft-und-baby/stillen.htm
7 Hellwig K et al. Präsentation IP065. DGN 2024.
8 Schwake C et al. Präsentation O036. ECTRIMS 2022.
9 Anderson A et al. Präsentation O037. ECTRIMS 2022.

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