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Symptome

Störung im Nervensystem: Wenn Reize nicht mehr richtig weitergeleitet werden

4 Minuten

Veröffentlicht am 15.09.2017  von  trotz ms Redaktion

Bei Multipler Sklerose gerät das hochkomplexe Nervensystem aus dem Gleichgewicht, Signale können nicht mehr einwandfrei weitergeleitet werden. Grund hierfür sind Entzündungen im Zentralen Nervensystem.

Mann mit Gitarre vor einer U-Bahn

Wieso werden Reize nicht mehr richtig weitergeleitet?

Multiple Sklerose ist eine Erkrankung des Zentralen Nervensystems (ZNS), bei der Reize und Signale nicht mehr richtig weitergeleitet werden können. Die Folge kann sein, dass Du beispielsweise Probleme beim Sehen oder Sprechen hast oder dass Dein Körper Dir nicht richtig gehorcht. Der Grund für die gestörte Signalübertragung ist die Zerstörung der sogenannten Myelinscheide. Diese umschließt die Nervenfasern ähnlich wie eine Isolationshülle und sorgt so entscheidend für die reibungslose Signalübertragung zwischen den einzelnen Nervenzellen.

Gestörte Übertragung von Nervenimpulsen

Zerstört wird die Myelinscheide durch Entzündungen, die durch eine Fehlsteuerung im Immunsystem hervorgerufen werden. Diese Entzündungen können sowohl im Gehirn als auch im Rückenmark auftreten und damit zu ganz unterschiedlichen Beschwerden führen. Besonders deutlich können sich diese Symptome während eines Schubes zeigen, also dann, wenn eine akute Entzündung vorliegt und das Myelin angegriffen wird. Die dabei entstehenden Schäden nennen Mediziner Läsionen.

Klingt die Entzündung ab, können sich die Myelinscheiden vor allem zu Beginn der Erkrankung in vielen Fällen wieder regenerieren. Dann bilden sich die Beschwerden, die Du während des Schubes hattest, wieder zurück. Manchmal bleiben an der defekten Stelle jedoch durchtrennte Nervenfasern und Narbengewebe zurück – ähnlich wie bei einer Wunde auf der Haut. Diese Schädigungen können die Weiterleitung von Informationen langfristig beeinflussen, sodass Beschwerden dauerhaft bestehen bleiben. Aber nicht nur während eines Schubes ist die Erkrankung aktiv. MS kann das ZNS auch dann schädigen, wenn gar keine klinischen Symptome auftreten.

Inhaltlich geprüft: M-DE-00003220

Kurz & Knapp:

Bei Multipler Sklerose können die Nervenbahnen Signale nicht mehr einwandfrei weiterleiten. Grund dafür ist, dass Entzündungen im Zentralen Nervensystem zu einer Zerstörung der Myelinscheiden, der natürlichen Isolationsschicht der Nervenfasern, führen.

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