Vielleicht stehst Du gerade trotz MS mitten im Leben und kannst Dir kaum vorstellen, dass es einmal anders sein kann. Aber viele Menschen, ob MS-Patient oder nicht, sind früher oder später auf Pflegemaßnahmen angewiesen. Eines gilt dabei immer: Die Pflegeversicherung bei MS sorgt dafür, dass Du nicht die kompletten Kosten tragen musst und lässt Dir dabei die Freiheit, über die Art der Pflege zu entscheiden.
Wenn man Hilfe braucht, sollte man sie sich auch suchen. Die Pflegeversicherung sorgt dafür, dass Du die Kosten nicht alleine tragen musst.
Die Pflegeversicherung: Pflicht aus gutem Grund
Für viele Menschen wird es irgendwann Realität: Sie brauchen Hilfe beim Einkaufen, bei der Zubereitung ihrer Mahlzeiten oder bei der täglichen Hygiene. Auf Pflege angewiesen zu sein, betrifft bei weitem nicht nur MS-Patienten, kann bei diesen allerdings früher eintreten. Pflege kostet Geld – egal, ob Angehörige sich um Dich kümmern, ein ambulanter Pflegedienst oder ob Du irgendwann in einer Einrichtung betreut werden möchtest. Die Kosten musst Du in diesem Fall nicht alleine tragen: Abhängig vom Grad Deiner Pflegebedürftigkeit, auch Pflegestufe genannt, kommt die Pflegeversicherung bei MS anteilig für Pflegekosten auf.
Die Pflegeversicherung ist eine Sozialversicherung, ähnlich der Krankenversicherung. Es besteht Versicherungspflicht, das heißt, Du musst auf jeden Fall pflegeversichert sein. Wenn Du gesetzlich krankenversichert bist, bist Du durch Deine Krankenkasse automatisch auch bei der sogenannten Pflegekasse pflegeversichert. Der Beitrag wird zusammen mit dem Krankenkassenbeitrag von Deinem Lohn abgezogen. Bist Du privat krankenversichert, musst Du zusätzlich eine private Pflegeversicherung abschließen.
Private Pflege-Zusatzversicherungen
Da die Pflegeversicherung nur einen Teil der Kosten übernimmt, musst Du nach wie vor einen großen Teil selbst tragen. Je nachdem, wie viel Hilfe Du benötigst, kann eine hohe Summe fällig werden. Daher raten einige Experten dazu, eine private Zusatzversicherung abzuschließen, die die gesetzliche Pflegeversicherung bei MS ergänzt. Besonders interessant für MS-Patienten sind hierbei staatlich geförderte Pflege-Zusatzversicherungen, auch bekannt unter dem Namen „Pflege-Bahr“. Der Grund: Bei diesen Angeboten findet keine Gesundheitsprüfung statt – Du wirst auch mit MS auf jeden Fall aufgenommen. Trotzdem lohnt es sich, die einzelnen Angebote genau zu vergleichen, um die für Dich passenden Rahmenbedingungen sicherzustellen.
Vielfältige Leistungen: Wie Dir die Pflegeversicherung bei MS hilft
Die Pflegeversicherung kommt für zwei Arten von Leistungen auf, zwischen denen Du wählen kannst: Entweder zahlt sie Dir direkt ein Pflegegeld, das die Kosten für Pflegepersonal zum Teil abdecken soll. Du erhältst es auch, wenn Angehörige Dich pflegen, denn auch ihnen entstehen möglicherweise finanzielle Einbußen. Oder aber die Leistungen werden als „Sachleistungen“ erbracht. In diesem Fall zahlt die Pflegeversicherung einen von Dir beauftragten Pflegedienst. Unabhängig davon werden Hilfsmittel finanziert, wie etwa Katheter, Verbandsmaterial, Rollstuhl oder andere Hilfen im Alltag. Es ist auch eine Kombination aus beiden Leistungen möglich.
Die genaue Höhe der finanziellen Hilfen hängt von zwei Faktoren ab:
- Wirst Du ambulant oder stationär betreut?
- Wie sehr bist Du auf Hilfe angewiesen?
Die letzte Frage wird durch das Eingruppieren in einen Pflegegrad beantwortet. Der medizinische Dienst der Krankenkasse (MDK) untersucht Dich und Deine Bedürfnisse genau und ordnet Dich in einen der fünf Pflegegrade ein. Dabei gilt: Je mehr Hilfe Du brauchst, desto höher ist der Pflegegrad und desto mehr Unterstützung bekommst Du von der Pflegeversicherung bei MS. Genaue Informationen findest Du auf beim Bundesministerium für Gesundheit.
Vielleicht wurde bei Dir schon einmal eine Pflegebedürftigkeit festgestellt und Du wurdest nach dem alten System der Pflegestufen eingruppiert. Was dies nach der neuen Einteilung in Pflegegrade bedeutet, kannst Du hier nachlesen.
Inhaltlich geprüft: M-DE-00003220