Kurz und Knapp
Eine Schwangerschaft mit MS ist weder für die Mutter noch für das Kind mit erhöhtem Risiko verbunden. Die Entwicklung des Kindes verläuft normal, die Schubrate bei der Mutter nimmt oftmals ab.
6 Minuten
Veröffentlicht am 15.09.2017 von trotz ms Redaktion
Ein Kind in die Welt zu setzen, ist immer ein kleines Abenteuer. MS-Betroffene mit Kinderwunsch sind besonders vorsichtig bei der Entscheidung. Manche vermuten, eine Schwangerschaft könnte für Mutter und Kind ein Risiko bedeuten. Lass Dich von dieser Angst nicht abhalten, sie ist unbegründet. Die MS-Erkrankung steht Deiner Familienplanung nicht im Weg. Du kannst Deinen Kinderwunsch in die Tat umsetzen.
Du möchtest trotz Multipler Sklerose Mutter werden? Nur zu! MS und Schwangerschaft schließen sich nicht aus. Die Chance, dass Dein Kind gesund zur Welt kommt und keine MS hat, liegt bei 95 Prozent. Außerdem steht fest, dass die Schwangerschaften von gesunden Frauen und MS-Betroffenen ähnlich verlaufen. Das bedeutet, in der Schwangerschaft besteht kein erhöhtes Risiko für gynäkologische Komplikationen. Die Wahrscheinlichkeit, dass es zu einer Fehl- oder Frühgeburt kommt oder Fehlbildungen entstehen, ist bei MS-Betroffenen also nicht höher als bei gesunden Frauen. Der einzige Unterschied ist, dass Neugeborene von Müttern mit MS bei der Geburt häufig minimal weniger wiegen. Im Durchschnitt betrug das Geburtsgewicht 150 bis 200 Gramm weniger als das von Kindern gesunder Mütter.
Eine Schwangerschaft bei MS ist aus neurologischer Sicht nicht automatisch eine Risikoschwangerschaft. Trotzdem solltest Du zu allen Vorsorgeuntersuchungen gehen. Nur so kann Dein Frauenarzt mögliche Komplikationen erkennen und – wenn erforderlich – eingreifen.
Das kann eine Schwangerschaft bei MS-Betroffenen zur Risikoschwangerschaft machen:
Die Schwangerschaft hat meist keinen negativen Einfluss auf den Verlauf Deiner MS. Im Gegenteil: Während der Schwangerschaft nimmt die Schubrate nachweislich ab. Grund dafür sind wohl die hormonellen Veränderungen. Studien belegen, dass die Schubrate im letzten Drittel einer Schwangerschaft sogar um bis zu 80 Prozent sinkt. Vielen werdenden Müttern geht es in dieser Zeit gut, nur etwa 25 Prozent erleiden überhaupt einen Schub. Nach der Geburt steigt die Schubrate deutlich an. So tritt bei rund 30 Prozent der Frauen in den ersten drei Monate nach der Entbindung ein Schub auf. Die Hälfte der frischgebackenen Mütter erleidet im ersten Jahr nach der Geburt einen Schub.
Natürlich kommt es auch bei MS und Schwangerschaft zu gängigen Schwangerschaftsbeschwerden. Beispielsweise verspürst Du häufigen Harndrang, wenn das Kind im Laufe der Schwangerschaft wächst und auf die Blase drückt. Wenn Du schon vorher Probleme mit der Blase hattest, könnten diese sich in der Schwangerschaft verstärken. Mehr Informationen zu Schwangerschaftsbeschwerden findest Du hier.
Du planst schwanger zu werden? Kläre mit Deinem Arzt ab, ob Du Deine MS-Behandlung wie gewohnt fortsetzen sollst oder nicht. Einige Medikamentenwirkstoffe könnten dem Ungeborenen schaden. Für den Fall, dass Du während der Medikamenteneinnahme ungeplant schwanger wirst, ist eine intensivierte Ultraschallvorsorge in der 13. und 20. Schwangerschaftswoche empfehlenswert.
Auf der Webseite des deutschsprachigen Multiple Sklerose und Kinderwunsch Registers (DMSKW) kannst Du Dich über die Wirkstoffe von MS-Therapien und deren Einfluss auf eine Schwangerschaft informieren.
Inhaltlich geprüft: M-DE-00003220
Eine Schwangerschaft mit MS ist weder für die Mutter noch für das Kind mit erhöhtem Risiko verbunden. Die Entwicklung des Kindes verläuft normal, die Schubrate bei der Mutter nimmt oftmals ab.
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