Kurz und Knapp
MS-Patientinnen sind bei der Geburt im Vergleich zu gesunden Frauen nicht im Nachteil. Um möglichen Komplikationen vorzubeugen, sollten sie sich gut auf den Tag der Entbindung vorbereiten.
6 Minuten
Veröffentlicht am 15.09.2017 von trotz ms Redaktion
Die Geburt eines Kindes ist ein einmaliger Moment im Leben jeder Frau. Damit sind Vorfreude, Spannung, aber auch Angst vor dem Unbekannten verbunden. Als MS-Betroffene solltest Du Dich auf dieses große Ereignis besonders gut vorbereiten. Auch wenn Schwangerschaften gesunder Frauen ähnlich wie die von Frauen mit MS verlaufen, gilt es einiges zu beachten, was über die übliche Geburtsvorbereitung hinausgeht. Allerdings kannst Du dem Tag unbesorgt entgegensehen: Trotz MS sind bei der Geburt keine Einschränkungen zu erwarten.
Die gute Nachricht lautet: Auch als MS-Patientin hast Du im Kreißsaal die gleichen Voraussetzungen für die Entbindung wie eine gesunde Schwangere. Das bedeutet, dass Du Dein Kind durchaus auf natürlichem Weg gebären kannst. Deine MS führt nicht zwangsläufig zu Geburtskomplikationen oder einem Kaiserschnitt. So liegt die Rate an Entbindungen per Kaiserschnitt von MS-Patientinnen nur geringfügig über dem Durchschnitt gesunder Frauen. Zur Linderung der Schmerzen bei der Geburt mit MS kannst Du Dir wie alle anderen Frauen auch eine Periduralanästhesie (PDA) legen lassen. Dabei spritzt der Arzt ein Medikament in der Nähe des Rückenmarks, wodurch die Schmerzweiterleitung unterdrückt wird. Eine Studie belegt außerdem, dass eine PDA nach der Geburt zu keinem Schubanstieg führt.*
Auch wenn keine Komplikationen zu erwarten sind, ist eine Hausgeburt bei MS nicht ratsam. Entbindest Du im Krankenhaus, sind erfahrene Fachärzte vor Ort. Bei unerwarteten Problemen können sie sofort eingreifen. Dein Frauenarzt oder Neurologe kann Dir sicher eine Klinik für die Geburt empfehlen, die Erfahrung mit MS-Patientinnen hat. Wähle ein Krankenhaus, dessen Philosophie zu Deinen Vorstellungen von einer Geburt passt. Wichtig ist, dass Du Dich gut versorgt fühlst. Häufig informieren Entbindungskliniken im Internet über ihr Angebot und stellen sich bei besonderen Kennenlern-Terminen vor. Bei der Anmeldung solltest Du auch Deinem Arzt und Deiner Hebamme von Deiner MS berichten.
Du möchtest sichergehen, dass am Tag der Geburt alles klappt? Dann orientiere Dich an folgenden Tipps:
Wenn Du noch mehr Informationen zu den Themen Geburt, Geburtsort und -verlauf suchst, wirst Du auf dem Online-Portal familienplanung.de fündig. Mehr zum Thema „Kinderwunsch mit Multiple Sklerose: Von der Planung der Schwangerschaft bis nach der Geburt“ erfährst Du in dem gleichnamigen Buch.
Inhaltlich geprüft: M-DE-00003220
MS-Patientinnen sind bei der Geburt im Vergleich zu gesunden Frauen nicht im Nachteil. Um möglichen Komplikationen vorzubeugen, sollten sie sich gut auf den Tag der Entbindung vorbereiten.
*Quelle: Pregnancy and multiple sclerosis (the PRIMS study): clinical predictors of post-partum relapse. Brain 2004; 127: 1353–60.
In Zwischenablage kopiert
Mit einem Benutzerkonto hast Du die Möglichkeit, Dein Profil individuell zu gestalten. Lege Deine persönliche Themenauswahl fest und Dir werden auf Dich zugeschnittene Beiträge vorgeschlagen. Setze Lesezeichen, wenn Du Beiträge speichern möchtest.
Mit einem Benutzerkonto hast Du die Möglichkeit, Dein Profil individuell zu gestalten. Lege Deine persönliche Themenauswahl fest und Dir werden auf Dich zugeschnittene Beiträge vorgeschlagen. Setze Lesezeichen, wenn Du Beiträge speichern möchtest.