Manuela T., MS-Angehörige, 43 Jahre
8 Minuten
Veröffentlicht am 01.08.2019 von Manuela T.
Manuelas Freund hat MS. Durch sein Beispiel hat sie gelernt, wie wichtig die richtige Einstellung ist und was eine positive Denkweise bewirken kann. Hier erfährst Du mehr.
Im Leben hat man viele Ängste und Sorgen: Was bringt die Zukunft, wie geht es weiter? Als nicht-chronisch Kranker stellt man sich die Frage vielleicht nicht so häufig. Wenn man gesund und fit ist, denkt man eventuell nicht so darüber nach. Als ich meinen Partner kennenlernte, machte ich mir „akut“ keine Gedanken darüber, wie es denn in Zukunft aussehen könnte, nachdem er mir von seiner MS-Erkrankung erzählt hatte.
„Sich Sorgen zu machen, heißt, die Wolken von morgen über die Sonne von heute zu ziehen“
Alex erzählte mir, dass er kurz nachdem er die Diagnose MS erhalten hatte, einen Schub hatte und halbseitig gelähmt im Rollstuhl saß. Er musste über einen längeren Zeitraum in der Reha bleiben und war darüber hinaus lange krank geschrieben. Dank seines starken Willens kam er wieder auf die Beine. Was das betrifft, ist er ein richtiger Kämpfer, auch in vielen anderen Dingen. Dafür bewundere ich ihn. Ich bin eher der Typ, der schneller aufgibt, aber er pusht mich darin, mal irgendwo länger dranzubleiben. Dafür bin ich ihm sehr dankbar.
Ich selbst kann mir natürlich nicht vorstellen, wie das ist, von heute auf morgen plötzlich im Rollstuhl zu sitzen, und zu wissen, dass dies immer wieder passieren könnte. Denn MS-Schübe kann man nie einschätzen. Es weiß niemand, wie sie ausgehen: Bleibt man im Rollstuhl oder wird man wieder laufen können? Ich denke, es kommt aber auch immer auf einen selbst an, welche Einstellung man zu der Krankheit bzw. zum Leben hat. Sieht man die Dinge eher negativ oder positiv? Man darf nie vergessen, dass die Psyche da eine sehr große Rolle spielt. Man sollte, so gut es geht, immer versuchen positiv zu bleiben.
Bis jetzt haben wir uns noch nicht wirklich mit dem „Was-wäre-wenn?“ befasst. Die MS muss man als ständigen Begleiter akzeptieren und gegebenenfalls in Betracht ziehen, neue Wege einzuschlagen.
Die Ängste sollten beidseitig akzeptiert und ernst genommen werden. Dabei ist es für die Partnerschaft ganz wichtig, dass der eine Partner nicht hauptsächlich in die Rolle des Helfenden rutscht und der andere nicht primär zum Hilfsbedürftigen wird.
Ich sage immer, dass ich kein Problem damit hätte, mich um meinen Partner zu kümmern, wenn etwas passieren würde. Dabei kommt natürlich auch bei mir der ein oder andere Gedanke auf und ich stelle mir folgende Fragen:
Fragen über Fragen – sicher kann es ein Thema werden, das man nicht aus den Augen verlieren sollte. Dennoch gilt für uns beide: „Wenn der Weg schön ist, lass uns nicht fragen wohin er führt.“
„Wenn der Weg schön ist, lass uns nicht fragen wohin er führt“
Zurzeit ist alles gut so, wie es ist. Bis auf die „alltäglichen Wehwehchen" wie zum Beispiel Fatigue, Gelenkschmerzen, Kopf- und Nackenschmerzen. Aber das sind alles Dinge, mit denen man gut umgehen kann.
Man sollte das Leben einfach genießen und auf sich achten. Einfach das tun, was einem guttut und Negatives, soweit es geht, aus seinem Leben zu entfernen. Immerhin haben wir nur das eine. Die Krankheit sollte niemals das Leben bestimmen.
Rezept Gesundheit
Eure Manuela
Inhaltlich geprüft: M-DE-00003220
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