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Andrea, MS-Betroffene, 39 Jahre

Erfahrungsberichte

Meine Erste-Hilfe-Tools in stürmischen Zeiten

7 Minuten

Veröffentlicht am 08.12.2021  von  Andrea

Egal ob mit oder ohne MS: alle kennen diese Phasen, in denen wir uns auf einmal in stürmischen Fahrwassern wiederfinden. Manchmal sogar so stürmisch, dass wir verzweifeln und uns gar nicht vorstellen können, dass jemals wieder andere Zeiten kommen. In diesem Beitrag teile ich mit Dir die Tools, die mir am besten helfen, um genau diese Zeiten gut zu überstehen.

Innere Einkehr und die Magie der kleinen Schritte

In solchen herausfordernden Phasen richte ich mich nach dem Motto: „You can’t calm the storm, but you can calm yourself“ – Du kannst den Sturm nicht beruhigen, aber Du kannst Dich selbst beruhigen.

Mir hilft es immer sehr, mich erstmal zurückzuziehen. Auch wenn es nicht immer leicht ist, stelle ich erstmal die Verbindung zu mir selbst her. Meist mache ich das in der Meditation und einer ganz ruhigen und achtsamen Yogapraxis auf der Matte. Aus dieser Verbindung heraus versuche ich mich darauf zu besinnen, was die kleinstmöglichen Schritte sind, die in meiner Hand liegen, um eine Verbesserung der Situation zu erreichen.

MS-Betroffene Andrea macht eine Yoga-Übung vor einer Bergkulisse

MS-Betroffene Andrea meditiert auf einem Baumstumpf vor einer Bergkulisse

Journaling

Schreiben gehört nicht zu meiner täglichen Routine, aber vor allem in schwierigen Phasen hilft es mir, mich zu sortieren. Dabei habe ich keine feste Vorgehensweise, sondern ich lasse meinen Gedanken einfach freien Lauf. Indem ich das ausdrücke, was in mir los ist, merke ich immer, dass es Erleichterung bringt. Das gilt für das geschriebene Wort genauso wie für das gesprochene – deshalb hier auch gleich mein nächster Punkt:

Darüber sprechen

Ich war schon immer sehr gut im Bewältigen von Krisen und kam nicht einmal auf die Idee, mich mit anderen dazu auszutauschen, geschweige denn andere um Hilfe zu bitten. Mittlerweile ist es eines meiner wichtigsten Go-Tos in schwierigen Phasen: einfach darüber sprechen. Dabei ist es mir auch immer wichtig zu schauen, mit wem ich darüber spreche.

Ordnung im Außen

Auch wenn ich ein großer Fan davon bin, in meine innere Welt einzutauchen, hilft es mir in chaotischen Phasen immer sehr, wenn ich mir eine gute Umgebung schaffe. Das heißt, dass ich oftmals die Ordnung im Außen brauche und auch bewusst herstelle. Gleichzeitig sortiert sich dann auch oft mein inneres Chaos.

Dankbarkeit

Indem ich den Fokus ganz bewusst auf Dinge lege, für die ich dankbar bin, merke ich meist, wie die schwierigen Themen an Gewicht verlieren. Natürlich kann man sich nicht alles schönreden und manche Situationen sind einfach bescheiden. Dennoch ist Dankbarkeit eines der mächtigsten Hilfsmittel, um mich wieder in meine Mitte zu bringen. Übrigens kann man die Dankbarkeitspraxis sehr gut in die Journalingpraxis einbeziehen.

Abstand in der Natur

Die Verbindung mit der Natur hilft mir immer sehr stark, durch stürmische Zeiten zu navigieren. Meist bekomme ich dadurch etwas mehr Abstand zu den Problemen, weil ich merke, dass ich „nur“ ein kleiner Teil von etwas viel Größerem bin.

Es sind alles nur Phasen

Was mir mittlerweile mit am meisten hilft, ist zu wissen, dass auch solche Zeiten wieder vorbeigehen. Es sind alles nur Phasen – das Auf und Ab des Lebens eben. Vielleicht hast Du dazu ja auch schon meinen Blogbeitrag gelesen „Mit und ohne MS: Warum die Tiefs genauso dazu gehören wie die Hochs“. Zu wissen, dass ich bereits ähnliche und manchmal sogar schlimmere Zeiten überstanden habe, hilft mir in diesen Situationen immer sehr.

So schicke ich Dir und mir gern noch diese kleine Erinnerung zum Schluss: „Auch diese schwierige Phase geht vorbei.“

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