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Begleittherapie

Das Gehirn auf Trab halten: Kognitives Training bei MS

6 Minuten

Veröffentlicht am 15.09.2017  von  trotz ms Redaktion

Kognitives Training hilft Dir, Deine Gedächtnisleistung und Deine Aufmerksamkeit zu stärken. Damit bist Du den Herausforderungen von Arbeit, Familie und Alltag besser gewachsen und gewinnst neues Selbstbewusstsein.

Scherenschnitt von einem Gehirn

Kognitive Probleme

Hin und wieder ein verlegter Schlüssel, die im Supermarkt vergessene Milch oder ein paar Tippfehler sind kein Grund zur Beunruhigung. Aber manchmal gibt es Phasen, in denen Dir zunehmend wichtige Dinge entfallen oder es Dir schwerfällt, Dich zu konzentrieren: beispielsweise im Meeting, beim Autofahren oder beim Zeitunglesen. Im Verlauf der MS können sogenannte „Kognitive Probleme“ auftreten, die Deine Leistungsfähigkeit beeinträchtigen können. Sprich frühzeitig mit Deinem Arzt, dann kann er sie gezielt behandeln.

Kognitive Fähigkeiten stärken

Um die Anzeichen von abnehmender Denkleistung zu behandeln, werden kognitive Störungen vor allem mit neuropsychologischen Übungen behandelt. Deren Ziel ist es, Beeinträchtigungen des Gehirns vorzubeugen oder bereits bestehende durch das Training zu verbessern. Außerdem erhält der Betroffene dabei Strategien für den Alltag, um Defizite auszugleichen. Bei der Behandlung gibt es kein Patentrezept. Jeder braucht eine andere Therapie, maßgeschneidert auf seine Bedürfnisse. Je nach Deiner geistigen Leistungsfähigkeit kombiniert das Therapiekonzept Ansätze aus Neuropsychologie, Sprach- sowie Ergo- und Physiotherapie.

Die Therapie stützt sich auf verschiedene Prinzipien: Indem Du Wiederholungsübungen ausführst, trainierst Du funktionierende Gehirnbereiche darauf, die Funktion der geschädigten Bereiche zu übernehmen. Darüber hinaus lernst Du, z. B. Erinnerungshilfen oder Zeitmanagement einzusetzen, um beispielsweise ein schlechteres Gedächtnis oder andere Einschränkungen auszugleichen. Als Drittes erfährst Du, wie Du Dir das Leben erleichterst, indem Du Deine Umwelt durch spezielle Hilfsmittel an Deine Bedürfnisse anpasst. Zur Behandlung gehört auch das Entwickeln eines Therapieplans, der Deine persönlichen Ziele, Dein soziales Umfeld und Deine individuellen Voraussetzungen berücksichtigt.

Neuropsychologisches Training – die Elemente:

  • Computergestütztes Training
    Dabei werden spezielle kognitive Bereiche gefordert, z. B. Aufmerksamkeit und Konzentration, verbales, visuelles und figurales Gedächtnis, Reaktionsverhalten, Planungsverhalten oder die Hand-Auge-Koordination. Das Schwierigkeitsniveau passt sich automatisch Deiner Leistungsfähigkeit an.
  • Individuelles Training
    Du trainierst unter Anleitung eines Experten eingeschränkte Funktionen, aber auch alltagsorientierte Fähigkeiten, z. B. Lesen, Rechnen, Wahrnehmung, Sehen und Orientierung.
  • Verhaltenstherapie
    Du lernst Techniken, um besser zu entspannen und Stress bewältigen zu können. Außerdem wird dabei dein Selbstwertgefühl gestärkt und Deine Selbstwahrnehmung verändert. Dazu gehören z. B. auch Entscheidungs- und Problemlösetraining oder Kommunikationstraining.

Inhaltlich geprüft: M-DE-00003220

Tipps bei Gedächtnisstörungen:

  • Wichtiges schriftlich festhalten, um nichts zu vergessen, z. B. Terminkalender oder Notizzettel nutzen.
  • Routinen helfen im Alltag, z. B. einen festen Platz für Schlüssel, Handy und Portemonnaie einrichten.
  • Telefonnummern, Einkaufslisten und Geburtstage mit Geschichten merken.
  • Genügend schlafen, um die Eindrücke und Reize besser verarbeiten zu können.
  • Räumliche Wahrnehmung und Vorstellungskraft schulen, z. B. Vorstellen eines rosa Elefanten, Abgehen eines Weges in Gedanken.
  • Hilfsmittel nutzen, wie die Erinnerungsfunktion oder das Speichern von Listen und Telefonnummern in Smartphone, Tablet oder Apps wie z. B. Wunderlist

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