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Ernährung

Beeinflusst eine mediterrane Ernährung die MS-Progression?

Veröffentlicht am 13.06.2022  von  trotz ms Redaktion

Forschende vermuten schon lange, dass die Ernährung den Verlauf der MS beeinflussen kann. Eine neue Studie weist jetzt auf einen Zusammenhang zwischen mediterraner Kost und weniger MS-bedingter Beeinträchtigung hin.

Mediterrane Diät bei MS: Wolfsbarsch mit Zitrone, Olivenöl, Kräuter und Gewürze

Viele Menschen mit Multipler Sklerose beschäftigt die Frage, ob sie mit ihrer Ernährung den Verlauf der Erkrankung beeinflussen können. Forschende aus den USA scheinen dies nun mit einem „Ja“ zu beantworten. In ihrer Studie untersuchten sie den Zusammenhang zwischen einer mediterranen Ernährungsweise und MS-bedingten Beeinträchtigungen.

Hintergrund: Schützender Effekt mediterraner Diät auf Erkrankungen

Die mediterrane Ernährung gilt schon lange als gesund. So hat sie sich in zahlreichen Beobachtungsstudien als schützend vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie anderen chronischen Erkrankungen erwiesen.1 Zudem wird dieser Ernährungsweise eine unterstützende neuroprotektive Wirkung zugeschrieben – also ein schützender Effekt auf die Nervenzellen. In einer früheren Studie konnten die Forschenden einen positiven Effekt der mediterranen Ernährung auf das Hirnvolumen bei Betroffenen mit früher MS feststellen.2 In der aktuellen Studie untersuchten sie den Zusammenhang mit MS-bedingten Beeinträchtigungen.3

Mediterrane Ernährung, weniger Beeinträchtigungen durch MS?

Die Forschenden untersuchten über 500 Menschen mit MS. Inwieweit diese einer mediterranen Ernährungsweise folgten, ermittelten die Forschenden mithilfe des Mediterranean Diet Adherence Screener (MEDAS) – einem Fragebogen zu den Ernährungsgewohnheiten. Je höher der MEDAS-Wert für eine Person ist, desto mehr stimmt ihr täglicher Speiseplan mit den Empfehlungen der mediterranen Ernährung überein. Als objektives Maß für die Beeinträchtigung der MS beurteilten die Forschenden die kognitiven Fähigkeiten, die Koordination der oberen Extremitäten sowie die Ganggeschwindigkeit der Studienteilnehmenden. Zudem wurde über verschiedene Fragebögen die von den Betroffenen selbst empfundene Beeinträchtigung durch die MS erfasst, einschließlich Fatigue, Depressionen und Ängste.

Die Auswertung aller Daten zeigte, dass ein hoher MEDAS-Wert – also eine überwiegend mediterrane Ernährung – mit weniger MS-bedingter Behinderung verbunden war. Auch die selbst berichtete Beeinträchtigung durch die MS war bei den Teilnehmenden geringer, die sich vorwiegend mediterran ernährten. Der mögliche Einfluss weiterer Faktoren, wie beispielsweise Alter, Geschlecht oder körperliche Aktivität, auf die MS-bedingten Beeinträchtigungen wurde mithilfe von statistischen Analysen herausgerechnet. Die Forschenden schließen daraus, dass die mediterrane Ernährung einen möglichen neuroprotektiven Effekt bei MS aufweisen könnte. Die Verwendung von Olivenöl schien dabei den größten Anteil an den beobachteten positiven Effekten zu haben. Die Forschenden räumen jedoch ein, dass weitere Studien nötig seien.3

Was genau gehört zu einer mediterranen Ernährung?

Die mediterrane Diät bezeichnet die typische Ernährungsweise rund um das Mittelmeer in Südeuropa. Sie zeichnet sich durch einen hohen Verzehr von Obst, Gemüse, Hülsenfrüchten, Getreide sowie von Fisch und Olivenöl aus. Milch, Fleisch und Alkohol stehen dagegen seltener auf dem Speiseplan.1

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Inhaltlich geprüft: M-DE-00017683

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