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Veröffentlicht am 20.03.2019 von Onmeda
"Krankheit mit 1.000 Gesichtern" wird die multiple Sklerose wegen der Vielzahl möglicher Beschwerden genannt. Doch drei Symptome stehen besonders häufig am Anfang der MS.
Multiple Sklerose (MS) beginnt oft mit Beschwerden, die viele Menschen vermutlich nicht gleich mit der Nervenerkrankung in Verbindung bringen. Deshalb ist es selbst für Ärzte oft nicht ganz einfach, MS zu diagnostizieren. Eine aktuelle Auswertung des MS-Registers der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG) zeigt, dass drei Symptome besonders häufig auftreten, mit denen sich eine MS ankündigt:
Das MS-Register umfasst die Daten von rund 30.000 Patienten, die an 180 verschiedenen MS-Zentren in Deutschland behandelt werden. Die Analyse ergab, dass 61 Prozent der MS-Patienten zu Beginn ihrer MS unter Sensibilitätsstörungen leiden. Dabei ist die Wahrnehmung von Sinnesreizen verändert. Typisch sind Missempfindungen und Gefühlsstörungen wie Brennen, Kribbeln oder Taubheitsgefühle.
Das zweite häufige Symptom, das auf eine MS hindeutet, sind Sehstörungen: zum Beispiel dass man verschwommen sieht. Bei 39 Prozent der Patienten mit MS stehen sie am Anfang der Erkrankung. Mit 38 Prozent fast genauso viele MS-Patienten entwickeln zu Beginn der Autoimmunkrankheit motorische Störungen. Sie stellen also zum Beispiel Lähmungserscheinungen als frühe Symptome bei sich fest.
Daneben identifizierten die Forscher noch andere Beschwerden, die zwar selten am Anfang der MS stehen, aber ebenfalls auf die Nervenerkrankung hindeuten können:
Neben solchen frühen Symptomen haben Patienten später noch mit anderen Beschwerden zu kämpfen, wie die Auswertung des MS-Registers zeigt.
Die Forscher wollten zudem wissen, ob und welche Maßnahmen Ärzte gegen diese Beschwerden ergreifen. Bei 17 Prozent der jeweils Betroffenen blieben die Gehprobleme unbehandelt, bei den Spastiken waren es 15 Prozent. Am häufigsten behandeln Neurologen die Gehstörungen ohne Medikamente (57 Prozent), sondern mit Physiotherapie und Hilfsmitteln. Medikamente gegen die Gehstörungen erhalten nur rund 9 Prozent der MS-Patienten.
37 Prozent der Menschen, die infolge ihrer MS unter Spastiken leiden, erhalten Medikamente und nicht-medikamentöse Behandlungen (Physiotherapie, Hilfsmittel) zugleich. Fast genauso viele bekommen eine Therapie ohne Medikamente und 27 Prozent ausschließlich Medikamente.
Quelle:
Online-Informationen der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG): www.dmsg.de (Abrufdatum: 26.10.2018)
*Quelle: www.onmeda.de
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