Kurz & Knapp
Je eher MS diagnostiziert wird, desto früher kann sie auch behandelt werden. Damit sinkt auch die Wahrscheinlichkeit, dass die Beeinträchtigungen von MS-Patienten langfristig zunehmen.
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Veröffentlicht am 21.09.2017 von trotz ms Redaktion
Der Faktor „Zeit“ spielt bei der Behandlung von Multipler Sklerose eine entscheidende Rolle. Vielleicht fragst Du Dich, wieso schnelles Handeln bei der Erkrankung so wichtig ist. Untersuchungen zeigen, dass eine frühzeitige Behandlung von MS das Risiko für mögliche Beeinträchtigungen stark verringert.
Mach Dir bewusst: Die ersten Anzeichen von MS sind unspezifisch. Deshalb verstreichen im Durchschnitt bis zu zwei Jahre vom ersten Auftreten der Symptome bis zum Behandlungsbeginn – und es geht wertvolle Zeit verloren. Dir ist vielleicht bekannt, dass eine unbehandelte MS kognitive und körperliche Einschränkungen hervorrufen kann. Denn Deine Immunzellen zerstören Gewebe im Gehirn, dem Rückenmark sowie in den Sehnerven. Eine Therapie kann helfen, das Fortschreiten der MS einzudämmen. Aber auch während der Behandlung besteht unter Umständen die Krankheitsaktivität weiter. Schübe treten auf oder auf MRT-Aufnahmen werden neue Schädigungen, sogenannte Läsionen, sichtbar. Selbst wenn Du symptomfrei bist, kann sich die Erkrankung unbemerkt weiterentwickeln.
Das Gehirn ist die Schaltzentrale Deines Körpers. Es kann Funktionsstörungen sehr gut kompensieren. Deshalb nimmst Du die Anzeichen der MS zu Beginn nicht als solche wahr. Ob Müdigkeit, Kribbeln oder Sehstörungen – sobald die Symptome abgeklungen sind, siehst Du keinen Grund mehr, zum Arzt zu gehen. Erst mit fortschreitender Erkrankung entstehen bleibende Schäden. Das Gehirn verliert die Fähigkeit, Funktionsstörungen auszugleichen – vermutlich weil sich dort die Nervenverbindungen an den Entzündungsherden auflösen. In der Folge nimmt das Gehirnvolumen ab. Schädigungen des Nervensystems geschehen so unbemerkt schon vor der Diagnose.
Auch die internationale Initiative „Brain Health – Time matters in multiple sclerosis“ hat die Bedeutung des Zeitfaktors bei der MS-Therapie erkannt. Sie setzt sich für eine frühe Diagnose und eine frühzeitige Behandlung mit wirksamen Medikamenten ein. Um Patienten besser zu versorgen, soll auch der Krankheitsverlauf engmaschig überwacht werden und die Medikation an die Krankheitsaktivität angepasst werden.
Nimm Warnsignale Deines Körpers ernst und suche frühzeitig einen Neurologen auf! So kannst Du den Verlauf Deiner MS-Erkrankung positiv beeinflussen.
Je eher MS diagnostiziert wird, desto früher kann sie auch behandelt werden. Damit sinkt auch die Wahrscheinlichkeit, dass die Beeinträchtigungen von MS-Patienten langfristig zunehmen.
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