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Alltag & Umgang

Stark mit MS: Die Kraft der positiven Gedanken

5 Minuten

Veröffentlicht am 22.06.2018  von  trotz ms Redaktion

Think positive! Es gibt viele gute Gründe, optimistisch durchs Leben zu gehen. Positives Denken steigert das Wohlbefinden, reduziert Stress und hilft bei chronischen Schmerzen.

Frau, die Konfetti von Händen pustet

Positiv denken – eine optimistische Einstellung kann MS-Betroffenen dabei helfen, ihr Wohlbefinden und ihre Lebensqualität zu steigern.

Ist das Glas halbvoll oder halbleer? – Du entscheidest!

Je nachdem, aus welcher Perspektive Du Dinge betrachtest, ergibt sich eine eher positive oder negative Sichtweise. Wichtig ist: Optimismus ist zum großen Teil eine Entscheidungsfrage. Ob wir optimistisch oder pessimistisch durchs Leben gehen, ist nur zu ca. 25 Prozent von den Genen abhängig. Der weit größere Anteil besteht aus einem Lernprozess, der sich in eine positive Richtung lenken lässt. Optimismus kannst Du also trainieren. So belegt eine Studie, dass sogenannte Visualisierungstechniken das positive Denken fördern können: Allein das Ausmalen der eigenen Zukunft als besonders rosig führte bei den Studienteilnehmern zu positiven Gefühlen und einer optimistischen Haltung.

Optimisten leben länger

Und Optimismus lohnt sich: Positives Denken bessert nicht nur die Laune, sondern wirkt sich nachweislich auch auf die Gesundheit aus: So kann Optimismus den Blutdruck senken, Wunden besser heilen lassen und die Ansteckung mit Erkältungsviren senken.Laut der aktuellen Studie Optimism and Cause-specific Mortality: A Prospective Cohort Study, senkt Optimismus sogar das Risiko, an Krankheiten wie Krebs, Schlaganfall, Lungenerkrankungen oder Infektionen zu versterben

Positives Denken gegen chronische Schmerzen

Auch bei chronischen Schmerzen kann sich positives Denken auszahlen, wie eine Studie zeigt. Hier vollzog eine Gruppe der Teilnehmer eine sogenannte „Best-Possible-Self-Manipulation“: Sie schrieben einen Aufsatz darüber, wie sich alles in ihrem Leben zum Besten entwickeln wird. Die andere Gruppe schrieb über ihren normalen Alltag. Alle Teilnehmer wurden dann einem Schmerzreiz ausgesetzt und führten anschließend eine Konzentrationsübung durch. Hier schnitt die Gruppe, die das Optimismus-Training absolvierte, deutlich besser ab. Die Wissenschaftler folgerten daraus, dass Optimismus Patienten dabei helfen kann, ihre Selbstkontrolle zu stärken und so ihren Alltag mit chronischen Schmerzen besser zu bewältigen. Zu einem ähnlichen Ergebnis kam die „Happy Despite Pain“-Studie: Patienten mit chronischen Schmerzen, die an einem Optimismus-Training teilnahmen, waren glücklicher und hatten weniger Depressionen als die Patienten ohne dieses Training.

Mit Optimismus Stress bewältige

Negativer Stress ist ungesund. Das gilt in besonderem Maße für Menschen mit MS: Studien deuten darauf hin, dass Stress den Krankheitsverlauf verschlechtert und zu motorischer Beeinträchtigung sowie dem Verlust von Hirnsubstanz führt. Auch hier kannst Du von positiven Gedanken profitieren: Optimisten reagieren gelassener auf Stress. Sie machen sich weniger Sorgen, sondern suchen eher nach Lösungen. Dadurch produzieren Optimisten auch weniger Stresshormone und ihr Körper zeigt insgesamt weniger Stressreaktionen.
Wie Du siehst, kannst Du durch positives Denken Dein Wohlbefinden und Deine Lebensqualität steigern. Es kann Dir auch dabei helfen, trotz chronischer Schmerzen besser im Alltag zurechtzukommen.

Optimisten betrachten Dinge positiv und erwarten eher einen positiven Ausgang. Im Gegensatz dazu haben Pessimisten eher eine negative Erwartungshaltung.

Kurz & Knapp

Positives Denken kann MS-Betroffenen helfen, ihr Wohlbefinden und ihre Lebensqualität zu steigern. Dieser Optimismus lässt sich durch verschiedene Maßnahmen trainieren.

*Quellen:
Aspinwall, LG, & Taylor, SE: Modeling cognitive adaptation: A longitudinal investigation of the impact of individual differences and coping on college adjustment and performance. J Pers Soc Psychol 1992.
Boselie, JJLM et al.: Increasing optimism abolishes pain-induced impairments in executive task performance. Pain 2014.
Buljevac, D et al.: Self reported stressful life events and exacerbations in multiple sclerosis:prospective study. BMJ 2003.
Kim, ES et al.: Optimism and Cause-specific Mortality: A Prospective Cohort Study. Am J Epidemiol 2017.
Peters, ML et al.: Manipulating optimism: Can imagining a best possible self be used to increase positive future expectancies? J Posit Psychol 2010.
Weygandt, M et al.: Stress-induced brain activity, brain atrophy, and clinical disability in multiple sclerosis. PNAS 2016.

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