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Familie & Partnerschaft

Sicher stillen mit MS

4 Minuten

Veröffentlicht am 15.09.2017  von  trotz ms Redaktion

Als Mutter möchtest Du nur das Beste für Dein Baby. Dazu gehört auch, dass es optimal mit allen Nährstoffen versorgt ist. Muttermilch enthält von Natur aus alles, was ein Kind braucht. Deshalb empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation (WHO), Säuglinge sechs Monate lang zu stillen.

Mutter hält Baby im Arm

Auch mit MS kannst Du Dein Baby im Normalfall stillen.

Stillen kann vor Schüben schützen

Vielleicht hast auch Du Dir schon einmal Gedanken gemacht, ob Du Dein Kind trotz MS stillen solltest oder nicht. Generell spricht nichts dagegen. Stillen bringt sogar einige Vorteile mit sich: Es stärkt die Bindung von Mutter und Kind. Außerdem ist die Muttermilch genau auf die Bedürfnisse des Kindes abgestimmt und immer richtig temperiert verfügbar.

Darüber hinaus zeigt eine Studie*, dass ausschließliches Stillen bei Multipler Sklerose MS-Schübe nach der Geburt eindämmen kann. Möchtest Du von dieser Wirkung profitieren, solltest Du auf Flaschennahrung verzichten. Kommt es dennoch während der Stillzeit zu einem Schub, besteht die Möglichkeit, diesen mit hochdosierten Steroiden zu behandeln. Nach der Medikamenteneinnahme solltest Du allerdings vier Stunden warten, bis Du Dein Kind stillst. Bei einer verlaufsmodifizierenden Therapie raten Ärzte, diese während des Stillens zu unterbrechen.

Medikation in Ausnahmefällen möglich: Stillen mit Multipler Sklerose

Weiterhin gibt es folgende Ausnahmen: Empfiehlt Dir Dein Arzt die Behandlung mit intravenösen Immunglobulinen, was nur manchmal der Fall ist, musst Du das Stillen nicht vorzeitig beenden. Im Einzelfall können während der Stillzeit Interferon-beta** oder Glatirameracetat*** eingesetzt werden. Man nimmt an, dass die Wirkstoffe aufgrund ihrer Größe nicht in bedeutender Menge in die Muttermilch gelangen können. Zudem würden sie im Magen-Darm-Trakt des Babys zerstört werden. Diese Möglichkeit solltest Du allerdings mit Deinem Neurologen besprechen.

Selbst wenn ein Großteil der Frauen ihr Baby stillt, ist es immer noch Deine persönliche Entscheidung. Schließlich belastet Stillen Deinen Körper zusätzlich. Auch das Füttern mit der Flasche kann eine gute Alternative sein. Wenn Du nicht stillst, solltest Du in den ersten zwei Wochen nach der Geburt wieder mit der Therapie beginnen.

In der Datenbank Embryotox kannst Du Deine Medikamente unter die Lupe nehmen und nachsehen, welche Arzneien Du beruhigt in der Stillzeit einnehmen kannst.

Inhaltlich geprüft: M-DE-00003220

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