8 Minuten
Veröffentlicht am 18.01.2018 von Lara
Winterblues oder auch Winterdepression – sicher hast Du schon einmal davon gehört. Aber was ist das genau? Wie kann ich dieser depressiven Störung entgegenwirken? Und bin ich als MS-Patient besonders betroffen?
Der Winterblues ist saisonal abhängig und kann, wie der Name schon sagt, in den Herbst- und Wintermonaten auftreten. Betroffene klagen häufig über eine bedrückte, depressive Stimmung, starke Müdigkeit und Antriebslosigkeit. Nicht selten sind auch Angststörungen und/oder vermehrter Heißhunger auf Süßes. Natürlich ist nicht jede Depression, die in dieser Jahreszeit auftritt, eine Winterdepression. Daher sollten Betroffene nicht lange zögern und diese verharmlosen oder gar “aussitzen”: Ein Gang zum Arzt ist absolut notwendig.
Hauptursache, da sind sich Ärzte und Forscher einig, ist der Mangel an Tageslicht und die damit verbundene verminderte Produktion von Vitamin D im Körper.
Im Herbst und Winter sind die Sonnentage gezählt. Wir kuscheln uns lieber zu Hause ein und gehen weniger an die frische Luft.
Zudem spielen Gene und Hormone, aber auch Stress eine Rolle bei der Entstehung einer Winterdepression. Als Folge der langen Dunkelphasen wird das Hormon Melatonin in großen Mengen ausgeschüttet, das macht uns müde. Bei der Produktion von Melatonin wird der Neurotransmitter Serotonin, auch „Glückshormon“ genannt, in großer Menge verarbeitet und somit ist auch Serotonin in dieser Zeit Mangelware.
Das A und O ist viel Bewegung an der frischen Luft. Die hellen Stunden am Tag müssen genutzt werden, um so viel natürliches Licht wie möglich aufzusaugen. Schwierig wird das für die Menschen in Island, die während der Wintermonate nur knapp vier Stunden Tageslicht haben.
Eine Lösung für alle Isländer und Nichtisländer bietet die Lichttherapie. Hierbei sitzen Betroffene oder Anfällige vor einer künstlichen Lichtquelle, die die Lichtstärke des natürlichen Lichts simuliert. Die Therapie kannst Du in einer Praxis durchführen lassen oder Du holst Dir wie ich, ein Gerät nach Hause. Sobald die Tage kürzer werden, lasse ich mich immer morgens und abends „bestrahlen“. Die künstliche Lichtquelle ist aber nur eine zusätzliche Alternative, die das natürliche Licht nicht ersetzt. Denn das natürliche Licht eines bedeckten Himmels ist immer noch effektiver für unseren Körper, als das künstliche Licht. Jeder Mensch ist individuell, weshalb Du alle Maßnahmen immer mit Deinem behandelnden Arzt besprechen solltest.
Einige MSler leiden ohnehin schon unter Fatigue, Vitamin-D-Mangel oder Depressionen. Diese Vorerkrankungen begünstigen die Entstehung einer Winterdepression. Daher ist es wichtig mit Deiner MS-Schwester und Deinem Arzt schon früh genug (z. B. im September) abzuwägen, welche „Zusatzmittelchen“ Dir helfen können, die kalte Jahreszeit gesund und vor allem munter zu bewältigen.
Ist der Herbst und Winter jetzt schlecht für mich und meinen Körper? Quatsch! Es kommt immer darauf an, was Du aus Deiner Situation machst. Ich freue mich in dieser Jahreszeit besonders auf eine heiße Schokolade, eingekuschelt auf dem Sofa, das Holzknistern im Kamin, ausgiebige Spaziergänge mit Mann und Hund, Schneemann bauen im Garten, Glühwein mit Freunden auf dem Weihnachtsmarkt und vieles mehr…
Beginne die neue Jahreszeit einfach mit einem positiven Gemüt und freue Dich auf Deine Winter-Highlights. Und nicht vergessen: Der nächste Sommer kommt bestimmt!
Bis dahin eine gute Zeit
Eure Lara
Quellen:
https://www.deutsche-depressionshilfe.de/depression-infos-und-hilfe/depression-in-verschiedenen-facetten/winterdepression (Abruf: 27.12.2017)
http://www.spiegel.de/gesundheit/psychologie/winterdepressionen-licht-hilft-gegen-den-truebsinn-a-1066133.html (Abruf: 28.12.2017)
http://www.onmeda.de/magazin/winterdepression-winterblues-was-tun.html (Abruf: 28.12.2017)
Inhaltlich geprüft: M-DE-00003220
In Zwischenablage kopiert
Mit einem Benutzerkonto hast Du die Möglichkeit, Dein Profil individuell zu gestalten. Lege Deine persönliche Themenauswahl fest und Dir werden auf Dich zugeschnittene Beiträge vorgeschlagen. Setze Lesezeichen, wenn Du Beiträge speichern möchtest.
Mit einem Benutzerkonto hast Du die Möglichkeit, Dein Profil individuell zu gestalten. Lege Deine persönliche Themenauswahl fest und Dir werden auf Dich zugeschnittene Beiträge vorgeschlagen. Setze Lesezeichen, wenn Du Beiträge speichern möchtest.