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medikamentöse Therapie

Kortison: Hilfe bei einem akuten MS-Schub

6 Minuten

Veröffentlicht am 15.09.2017  von  trotz ms Redaktion

Einen akuten Schub eindämmen, seine Dauer verkürzen und die mit ihm auftretenden Beschwerden rasch lindern: Das ist das Ziel der akuten Schubtherapie bei MS. Hier wird in der Regel hochdosiertes Kortison eingesetzt.

Tosende Brandung

Kortison als schnelle Hilfe beim Schub

Vielleicht hat Dich die MS lange Zeit in Ruhe gelassen und Du hast sie eigentlich gar nicht gespürt. Dann aber kommt es plötzlich zu einem Schub. Plötzlich treten Ausfallerscheinungen auf, die Du vielleicht schon einmal hattest oder ganz neue Beschwerden. In jedem Fall ist jetzt rasches Handeln angesagt, um Deine aktuellen Beschwerden lindern und mögliche Folgeschäden durch die Entzündungen abwenden zu können.

Dazu wird Dir Dein Arzt in der Regel eine sogenannte Kortison-Stoß-Therapie empfehlen. Diese sollte möglichst schnell, also innerhalb von zwei bis fünf Tagen, nach Auftreten der Symptome einsetzen.

Ein körpereigenes Hormon als Medikament

Kortison ist ein sogenanntes Stresshormon, das der Körper in der Nebenniere selbst produziert. Normalerweise dient es dazu, in belastenden Situationen mehr Energie zur Verfügung zu haben, um zum Beispiel die Muskulatur leistungsfähiger zu machen. Als Medikament verabreicht hat es eine stark entzündungshemmende Wirkung und kann so sowohl die Entzündungsreaktion hemmen als auch die typischen Beschwerden eines MS-Schubs schneller abklingen lassen.

Meist dauert die Behandlung drei Tage

Wird die Behandlung mit Kortison – auch Glukokortikoid genannt – eingeleitet, bekommst Du in der Regel an drei aufeinanderfolgenden Tagen eine Infusion in die Vene. Wenn die Beschwerden besonders stark sind oder nach drei Tagen immer noch bestehen, kann die Therapie auch auf fünf Tage verlängert werden. In der Regel ist die Behandlung danach abgeschlossen. Es kann aber sein, dass Dein Arzt Dir dazu rät, noch für einige Tage Kortison in Form von Tabletten einzunehmen. Manchmal kommt es vor, dass die erste Behandlung nicht richtig anschlägt und Du nach zwei Wochen immer noch Beschwerden hast. Dann kann die Infusionstherapie noch einmal mit einer höheren Dosierung wiederholt werden.

Keine Angst vor Nebenwirkungen

Über Kortison heißt es oft, dass es zu Nebenwirkungen führt. Dies ist – wie bei jedem anderen Medikament übrigens auch – sicherlich richtig. Wird Kortison wie bei der Schubtherapie üblich nur kurz verabreicht, ist es in der Regel gut verträglich. Wenn Du Dich nach der Infusion trotzdem unwohl fühlst, Magenprobleme, Herzrasen oder Schlafstörungen hast, solltest Du Dich umgehend an Deinen Arzt wenden.

Eher selten im Einsatz: Die Blutwäsche

Bilden sich Deine Beschwerden auch nach wiederholter Kortisonbehandlung nicht zurück oder sind sehr schwerwiegend, kommt vielleicht eine sogenannte Blutwäsche, medizinisch Plasmapherese genannt, infrage. Bei dieser wird dem Körper Blut entnommen und in speziellen Filtern von den Bestandteilen gereinigt, die das Myelin schädigen. Danach wird es wieder in den Körper zurückgeführt. Diese Behandlung dauert zwischen zwei und vier Stunden und wird meist fünfmal hintereinander innerhalb von zehn Tagen durchgeführt.

Inhaltlich geprüft: M-DE-00003220

Kurz & Knapp

Ein akuter MS-Schub wird in der Regel mit Kortison behandelt. Dazu wird das Medikament über eine Infusion verabreicht. Es hilft, die Beschwerden zu lindern und die Dauer eines Schubs zu verkürzen sowie mögliche Folgeschäden abzuwenden.

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