Sport mit MS – Fragen und Antworten

Körperliches Training verursacht keine MS-Schübe. Forscher nehmen sogar an, dass durch Bewegung bei MS entzündungshemmende Botenstoffe gebildet werden. Diese können möglicherweise den Verlauf der Erkrankung positiv beeinflussen. Diese Annahme ist allerdings noch nicht hinreichend wissenschaftlich belegt.

Durch Sport kann man die Ausdauer verbessern und Muskeln aufbauen, aber auch Beweglichkeit und Koordination verbessern. Das kann besonders bei MS hilfreich sein. Das Training der Koordinationsfähigkeit kann Stürzen vorbeugen. Beweglichkeit und Muskelaufbau können durch Schonhaltungen entstandene Schmerzen reduzieren. Außerdem wirkt sich Sport positiv auf das Immunsystem, die Stimmung und auch das Selbstbewusstsein aus.

Chronisch Erkrankte, also auch MS-Betroffene, haben einen Anspruch auf sogenannten Rehabilitationssport. Während dieser Sportstunden zeigen ausgebildete Sporttherapeuten den Teilnehmern speziell an die Erkrankung angepasste Übungen. Die Teilnehmer sollen im Rahmen des Reha-Sports lernen, langfristig selbstständig und eigenverantwortlich zu trainieren. Liegt eine ärztliche Verordnung vor, übernimmt der Rehabilitationsträger in der Regel die Kosten für 50 Übungseinheiten in 18 Monaten.

Auch wenn durch die MS bereits ein Handicap vorhanden ist, gibt es zahlreiche Möglichkeiten, um in Bewegung zu bleiben. Je nach Vorlieben und körperlichen Einschränkungen können MS-Betroffene zwischen unterschiedlichen Angeboten wählen.

Wer sich bewegt, stärkt auch seine geistigen Fähigkeiten. Ausdauersport kann das Wachstum neuer Nervenzellen im Hippocampus anregen. Dieser Teil des Gehirns beeinflusst die Lern- und Merkfähigkeit. Zudem steigt durch Sport die Sauerstoffversorgung im Gehirn.