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Familie & Partnerschaft

Umgang mit Sexualität bei MS

6 Minuten

Veröffentlicht am 15.09.2017  von  trotz ms Redaktion

In einer Beziehung spielt Sexualität eine wichtige Rolle. Oft ist es für MS-Betroffene und ihre Partner schwierig, sich die Freude daran zu bewahren. Denn Multiple Sklerose führt häufig zu sexuellen Störungen. Doch es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie Du trotz MS das Knistern zwischen Dir und Deinem Partner aufrechterhalten kannst.

Paar beim Kuscheln

Wenn die Sexualität aufgrund der MS leidet, hilft ein offener Umgang.

Die Sexualität bei MS kann durch die Symptome beeinflusst werden

Du wünschst Dir ein erfülltes Sexualleben. Doch in letzter Zeit kommst Du nicht mehr so recht in Stimmung. Schuld daran kann auch Deine MS-Erkrankung sein. MS und Sexualität bilden manchmal eine schwierige Kombination. Ausschlaggebend können verschiedene Gründe sein. Zum einen schädigt MS die Nervenbahnen am Rückenmark, was Deine Sexualität direkt beeinflusst. Zum anderen können sich Symptome der MS indirekt darauf auswirken:

  • Fatigue – wenn Du einfach zu erschöpft bist, um sexuell aktiv zu werden
  • Spastik – wenn Krämpfe Sex unmöglich machen
  • Sensibilitätsstörungen – wenn Du keine Empfindungen in Penis, Klitoris oder Vagina spürst
  • Muskelschwäche – wenn der Akt an sich für Dich zu anstrengend ist
  • Blasenstörungen – wenn Du Angst hast, dass Dir in intimen Momenten ein Malheur passiert
  • Erektionsstörungen – wenn der Penis nicht steif oder hart genug wird

MS und Sexualität: Sexuelle Probleme bewältigen

Neben psychischen oder körperlichen Ursachen können Dir auch einige Medikamente, etwa gegen Spastik oder Antidepressiva, die Lust an der schönsten Nebensache der Welt nehmen. Wende Dich daher an Deinen Gynäkologen oder Urologen. Auch Dein Haus- oder Nervenarzt kann Dir helfen. Wenn er den Grund für Deine sexuellen Probleme gefunden hat, lassen sich die Ursachen behandeln. Falls Medikamente dafür verantwortlich sind, könnt Ihr gemeinsam nach einer anderen Behandlungsoption suchen.

Sollten in Deiner Partnerschaft sexuelle Probleme auftreten, ist eine offene, liebevolle Kommunikation wichtig. Kehre das Thema nicht unter den Teppich, sonst stauen sich Unsicherheit und negative Gefühle an. Oft kann auch eine Gesprächs- und Paartherapie rund um MS und Sexualität helfen, die Perspektive des anderen zu verstehen und Ängste aufzulösen.

Tipps, die bei sexuellen Beeinträchtigungen helfen können:

  • Keine Lust: Erwartungsdruck herausnehmen, Zärtlichkeiten austauschen, evtl. erotische Filme oder Bilder zur Anregung nutzen
  • Muskelschwäche: Einnehmen einfacherer Positionen
  • Muskelkrämpfe (Spastik): Krampflösende Medikamente einnehmen (sprich mit Deinem Arzt darüber)
  • Blasenstörungen: Vor dem Sex auf die Toilette gehen und bewusst weniger trinken, möglicherweise Beckenbodentraining
  • Erektionsstörungen: Verschreibungspflichtige Medikamente einnehmen, Hilfsmittel wie Vakuumpumpe können helfen
  • Orgasmusstörungen: Alternativen suchen, um zum Höhepunkt zu kommen (Masturbation, orale Stimulation)
  • Empfindungsstörungen in Klitoris und Vagina: Beckenboden stärken
  • Scheidentrockenheit: Gleitcreme oder Befeuchtungsmittel
  • Scheidenkrämpfe: Gewebe der Vagina trainieren (Vibrator)

Die Broschüre „Lustwandel. Sexuelle Probleme in der Partnerschaft.“ von pro familia bietet Dir ausführliche Informationen zu dem Thema. Wenn Du Dich gerne von einem Experten beraten lassen möchtest, findest Du hier eine pro-familia-Einrichtung in Deiner Nähe.

Inhaltlich geprüft: M-DE-00003220

Kurz & Knapp

Multiple Sklerose kann zu sexuellen Beeinträchtigungen führen. Doch es gibt verschiedene Wege, damit umzugehen, um die Sexualität trotz MS zu genießen.

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