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Heike, MS-Betroffene, 59 Jahre

Erfahrungsberichte

Eine Therapie, mit der ich mich gut fühle

5 Minuten

Veröffentlicht am 16.06.2021  von  Heike

Mir geht es derzeit relativ gut, aber das war nicht immer so. Vor zwei Jahren habe ich meine MS-Therapie gewechselt und mir inzwischen auch einen neuen Neurologen gesucht. Im Folgenden möchte ich Euch berichten, was das für mich bedeutet.

Vielleicht habt ihr meinen Artikel „Hilft das neue MS-Medikament wirklich?“ gelesen, der vor einigen Monaten erschienen ist. Darin hatte ich beschrieben, dass ich zum Ende des Jahres 2018 mein neues Medikament zum ersten Mal verabreicht bekommen hatte. Damals ging es mir nicht besonders gut.

MS-Betroffene Heike hält ein MRT-Bild

Ängste und Bedenken ernst nehmen und mit dem Behandlungsteam besprechen

In dem Neurologie-Zentrum, in dem ich zur Behandlung war, gelang es trotz mehrerer Versuche nicht immer, die Infusion zu legen. Für mich, mit einer Angst vor Spritzen, die ich von Kindheit an habe, war das ein echtes Problem. Mein ehemaliger Neurologe erachtete es für notwendig, mir einen Port zu legen, um meine Therapie fortsetzen zu können.

Ich wollte aber keinen Port haben und war damals recht verzweifelt – heute bin ich froh, mich dagegen entschieden zu haben. Deswegen habe ich auch meinen Neurologen gewechselt. Ich habe dann eine MS-Ambulanz aufgesucht, die zu einem Klinikum gehört. Für den dortigen Neurologen war es kein Problem, mir den Zugang für die Infusion zu legen – mit nur einem Stich! Ich war so unsagbar dankbar.

Mir selbst bewusst machen, was ich zu meiner Gesundheit beitragen kann

Durch die MS habe ich gelernt, selbstbestimmt Therapieentscheidungen zu treffen und auch aktiv mein Leben dahingehend zu verändern, dass es mir immer besser geht. Dies ist allerdings ein Prozess. Manchmal gibt es dabei auch Rückschläge, es ist ja kein Mensch perfekt. Aber ich merke, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Mir geht es heute relativ gut und ich nehme mir endlich genügend Zeit, mich um mich selbst zu kümmern.

Das Krasseste ist: ich habe nunmehr auch schriftlich, dass ich auf dem richtigen Weg bin! Mein Radiologe hat mir nach der letzten MRT-Untersuchung bescheinigt, dass die bekannten Läsionen etwas flauer, weniger stark demarkiert wirken und keine neuen gesichtet wurden. Ich war sprachlos vor Glück, vor allem da ich ja von der chronisch progredienten Verlaufsform der MS betroffen bin.

Schlechte Tage gehören zum Leben auch mal dazu

Klar bin ich an den Tagen nach der Infusion müde und matt. Aber ich weiß ja, dass es anstrengend ist, wenn das Medikament im Körper arbeitet. Und nach einigen Tagen habe ich meinen Elan wieder. Ich nehme hochdosiert Vitamin D, ernähre mich bewusst und achte auf ausreichend Bewegung. Und ich hoffe, dass ich noch einige Zeit so weiterleben kann. Ich kann jeden nur ermutigen, selbstbestimmt seinen Weg zu verfolgen. Für mich war und ist der ärztliche Befund ein Zeichen, dass man nie, wirklich niemals die Hoffnung aufgeben sollte. Und selbst wenn kein Wunder eintreten sollte, lebt es sich mit Hoffnung doch wesentlich angenehmer als mit Hoffnungslosigkeit.

Eure Heike

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