Erfahrungsberichte

Für und Wider des Mottos „Raus aus der Komfortzone“ bei MS

7 Minuten

Veröffentlicht am 25.06.2024  von  Andrea

Auf dem Weg zum trotz ms-Treffen 2019 habe ich eine Karte mit dem Zitat „Great things never came from comfort zones“ gekauft. Denn zur damaligen Zeit war dies einer meiner Haupt-Leitsätze. In diesem Blogbeitrag teile ich mit Dir, warum ich dieses Zitat mittlerweile nur noch eingeschränkt unterschreibe, bzw. gern mit dem kleinen Zusatz „only“ ergänze.

trotz ms Bloggerin Andrea

Was bedeutet „Komfortzone“ eigentlich?

Der Begriff Komfortzone beschreibt einen Bereich, in dem wir uns sicher und geborgen fühlen, weil wir mit ihm vertraut sind. Es ist ein Bereich, der Aktivitäten, Situationen, Menschen und/oder Umgebungen umfasst, die bekannt sind und daher keine großen Herausforderungen darstellen. Die Komfortzone ist natürlich ganz individuell.

Warum ich es nach wie vor liebe, immer wieder meine eigene Komfortzone zu verlassen

„Great things never came from comfort zones”

2019 war für mich vor allem ein Jahr, in dem ich mich gefühlt jeden Tag ein Stück aus meiner Komfortzone hinausbewegt bzw. diese erweitert habe. Es war der Anfang meiner Selbständigkeit und dementsprechend war das auch notwendig. Auch heute übe ich mich immer wieder in kleinen und großen „Mutausbrüchen“ – vor allem aus folgenden Gründen:

WACHSTUM

Den Mut aufzubringen, auch mal über meine eigenen Grenzen und das bisher gewohnte hinaus zu gehen, fördert immer wieder mein persönliches Wachstum. Es heißt ja so schön „man wächst an seinen Herausforderungen“ – und genauso ist es.

LEBENDIGKEIT

Neue Erfahrungen und spannende Begegnungen außerhalb meines gewohnten Umfelds erfüllen mich persönlich immer mit neuer Energie und einem wunderbaren Gefühl von Lebendigkeit. Ich liebe es, neue Perspektiven kennenzulernen und meine Fähigkeiten weiterzuentwickeln, während ich mich neuen Herausforderungen stelle.

TÜRÖFFNER

Wenn ich die mir gewohnten Pfade verlasse, zeigen sich neue Wege und Türen auf. So hat schon so manche Erweiterung meiner Grenzen neue Türen geöffnet, bei denen es sich gelohnt hat, hindurchzugehen, weil sich dahinter eine neue Welt aufgetan hat.

Man sollte allerdings nicht unterschätzen, dass es durchaus anstrengend sein kann, sich außerhalb der eigenen Komfortzone aufzuhalten. Denn dann ist unser Körper in Aktivität und Anspannung. Ich weiß nicht, wie es dir geht – aber ich habe mittlerweile verstanden, dass es für meine MS-Symptome nicht gut ist, wenn ich unter Dauerstrom stehe.

Genau aus diesem Grund habe ich das oben genannte Zitat mittlerweile für mich persönlich mit dem kleinen Wörtchen „only“ ergänzt.

Warum es durchaus legitim ist, sich INNERHALB der Komfortzone zu bewegen

„Great things never came from comfort zones – only”

Denn auch innerhalb der Komfortzone passieren wundervolle Dinge.

Das sind wohl die wertvollsten Erkenntnisse, die ich dazu in den letzten Jahren gesammelt habe:

SICHERHEIT UND STABILITÄT

Meine Komfortzone bietet mir vor allem ein Gefühl von Sicherheit und Stabilität. In vertrauten Umgebungen und mit vertrauten Menschen fühle ich mich geborgen und kann mich fallen lassen. Ich kann dort neue Energie tanken für alles, was ansteht.

ENTSPANNUNG

In meinem gewohnten Umfeld kann ich mein Stresslevel reduzieren, da die Abläufe bekannt sind und ich nicht unter Dauerstrom stehe. Sowohl mein Nervensystem als auch mein Geist dürfen entspannen und ich bin eher im Ruhemodus unterwegs anstatt unter Anspannung. Das ist auch der Hauptgrund, warum ich vor allem in den letzten Jahren bewusst immer wieder meine ganz persönliche Komfortzone kultiviere und mich sehr gerne dorthin zurückziehe.

Letztendlich ist es eine sehr persönliche Entscheidung, ob wir in der Komfortzone bleiben oder nicht. Es ist wichtig, ein Gleichgewicht zu finden, das uns erlaubt, uns sicher und unterstützt zu fühlen, während wir gleichzeitig Raum für persönliches Wachstum und Entwicklung schaffen.

Für mich persönlich bietet auch unsere Community rund um trotz ms eine Art Komfortzone. Am liebsten tummle ich mich dabei in den sozialen Medien. Hier fühle ich mich verstanden, sicher und aufgehoben.

Übrigens: Der Schritt aus der Komfortzone muss nicht gleich der Bungee-Sprung von der Brücke sein, sondern vielleicht einfach nur der Einkauf in einem anderen Geschäft oder ein Gespräch mit einer dir bisher unbekannten Person.

In diesem Sinne: Viel Spaß – egal, ob innerhalb oder außerhalb deiner eigenen Komfortzone.

Deine Andrea

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