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Bewegung & Kognition

Yoga und Wassergymnastik gegen Empfindungsstörungen bei MS

4 Minuten

Veröffentlicht am 23.07.2021  von  trotz ms Redaktion

Eine Studie mit MS-Patientinnen zeigt: Wer sich regelmäßig bewegt, leidet weniger unter MS-typischen Symptomen wie Empfindungsstörungen, Fatigue und Depressionen. Ergänzend zur immunregulierenden Therapie konnten die Teilnehmerinnen durch Yoga oder Wassergymnastik ihr Wohlbefinden verbessern.

Frau unter Wasser im Pool mit Schwimmnudel.

MS-bedingte Entzündungen des Nervensystems können dazu führen, dass Reize nicht mehr richtig weitergeleitet werden. Die Folge können veränderte Gefühlswahrnehmungen sein – zum Beispiel ein spürbares Kribbeln oder eine geringere Sensibilität in Deinen Gliedmaßen. Das kann unangenehm und schmerzhaft sein und Deine Lebensqualität beeinflussen oder sogar zu schwierigen Situationen im Alltag führen.

Symptomatische Therapie bei MS

Neben einer medikamentösen Behandlung zur Eindämmung der Entzündungsaktivität ist die Therapie Deiner Symptome ein wichtiger Pfeiler bei Multipler Sklerose. Wissenschaftler:innen aus dem Iran sind der Hypothese nachgegangen, ob regelmäßige Bewegung nicht nur Fatigue und Depressionen bei MS-Betroffenen lindern kann, sondern auch gegen Sensibilitätsstörungen wirkt.

Weniger Sensibilitätsstörungen durch Yoga oder Wassergymnastik

Dazu haben 54 Frauen mit MS im Durchschnittsalter von knapp 34 Jahren getestet und bewertet, wie sich Sportprogramme in Form von Yoga oder Wassergymnastik auf ihre Lebensqualität und Empfindung der Symptome auswirkt. Per Zufallsprinzip sind sie einer der beidem Varianten für die Studie zugeteilt worden oder haben – als Teilnehmerinnen der sogenannten Kontrollgruppe – bewusst kein Bewegungsprogramm absolviert, um die Ergebnisse vergleichen zu können. Die jeweilige medikamentöse Therapie haben sie währenddessen unverändert fortgesetzt. Zu Beginn sowie nach Abschluss der Studienphase acht Wochen später haben die Teilnehmerinnen Fragebögen zu ihrem Befinden und ihren Erfahrungen ausgefüllt. Im Vergleich zur Kontrollgruppe, die kein Training absolviert hat, zeigt sich: Bei den Teilnehmerinnen, die Yoga oder Wassergymnastik praktizieren, nehmen die Müdigkeit, Depressionen und Empfindungsstörungen deutlich ab.

Die Forscher:innen schlussfolgern, dass Trainingsprogramme mit Yoga oder Wassergymnastik sich positiv auf MS-typische Symptome auswirken und empfehlen daher, sie ergänzend zur Standardtherapie einzusetzen. Anregungen und Tipps für Yoga bei MS findest Du hier.

*Quellen:
1 Razazian N, Yavari Z, Farnia V, Azizi A, Kordavani L, Bahmani DS, Holsboer-Trachsler E, Brand S. Exercising Impacts on Fatigue, Depression, and Paresthesia in Female Patients with Multiple Sclerosis. Med Sci Sports Exerc. 2016 May;48(5):796-803
DMSG: Multiple Sklerose. Das Leben meistern.

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