MS-Register: Deutschland hat beim frühen Therapiestart die Nase vorn

Experten sind sich einig: Bei MS sollte früh mit einer verlaufsmodifizierenden Therapie begonnen werden. Doch wie sieht die Versorgung in anderen Ländern aus? Um diese Frage zu beantworten, wurden die Daten aus drei großen MS-Registern – aus Deutschland, Großbritannien und Nordamerika – verglichen.

MS-Register gibt es in verschiedenen Ländern. 2001 gründete der Bundesverband der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft e. V. (DMSG) das MS-Register in Deutschland. MS-Register sammeln Daten über die Erkrankung, die Versorgungssituation im Land und die Auswirkungen von MS auf Beruf und Alltag. In Deutschland beteiligen sich mittlerweile 190 MS-Zentren. Sie dokumentieren beispielsweise Alter und Geschlecht der Patienten, Krankheitsverläufe, Schweregrade der Erkrankung, Symptome sowie Zeitpunkt der Diagnose und Beginn der Therapie. Ziel ist es, die Situation der Betroffenen mithilfe dieser Informationen zu verbessern.

Der Vergleich der Daten aus den deutschen, britischen und nordamerikanischen MS-Registern zeigt: In Deutschland beginnt die verlaufsmodifizierende Therapie am frühesten – und zwar im Durchschnitt 2,5 Monate nach der Diagnose. In Großbritannien dauert es dagegen durchschnittlich 4,1 Monate. In Nordamerika beginnt die Therapie sogar erst 6 Monate nach der Diagnose MS. Weiteres wichtiges Ergebnis der Untersuchung: Länderübergreifend zeigte sich, dass ein früher Therapiebeginn mit einem leichteren Schweregrad der MS verbunden war.

Wie Du siehst, liefern die MS-Register einen wertvollen Beitrag zur MS-Forschung. Und auch ihre Daten unterstützen die Erkenntnis, dass nach der Diagnose MS schnell mit einer verlaufsmodifizierenden Therapie begonnen werden sollte.

Inhaltlich geprüft: M-DE-00003220