Kurz & Knapp
Lachen ist nachweislich gut für das seelische und körperliche Wohlbefinden. In der Lachtherapie werden diese positiven Auswirkungen des Lachens auf die Gesundheit genutzt.
7 Minuten
Veröffentlicht am 16.04.2018 von trotz ms Redaktion
„Lachen ist die beste Medizin“, sagt der Volksmund – und liegt damit gar nicht so falsch: Wissenschaftliche Studien belegen, dass sich Lachen positiv auf die Gesundheit auswirkt. Das daraus entstandene Lachyoga verbindet verschiedene Lachübungen mit der Tiefenatmung des Yoga. Es kann MS-Betroffenen zu mehr Wohlbefinden und Entspannung verhelfen.
Die Idee der Selbstheilungskraft des Körpers spielt in der Naturheilkunde eine große Rolle. Sie besagt, dass positive Gefühle und Gedanken Krankheiten lindern oder sogar heilen können. Ob und wie sich das seelische Befinden auf die körperliche Gesundheit auswirkt, erforscht die sogenannte „Psychoneuroimmunologie“. Diese noch junge Forschungsrichtung hat belegt, dass die Psyche einen großen Einfluss auf das Immunsystems hat – sowohl negativ als auch positiv. Ein ausgeglichenes Immunsystem ist demnach die Grundlage für einen gesunden Körper.
Kann Fröhlichsein und Lachen also Deine Gesundheit fördern? Schon vor über 30 Jahren beschrieb der Wissenschaftsjournalist Norman Cousins, wie er sich selbst durch ausgiebiges Lachen von einer angeblich unheilbaren Wirbelsäulenerkrankung kurierte. Damit legte er den Grundstein für die sogenannte „Gelotologie“ (von altgriechisch „gelos“: Lachen). Diese Wissenschaft untersucht die Auswirkungen des Lachens auf die Gesundheit und bestätigt: Lachen ist gesund!
Lachen hat viele positive Effekte auf Deinen Körper:
Häufig kommt das Lachen im Alltag aber zu kurz. Lachtherapien sollen dabei helfen, die heilsamen Auswirkungen des Lachens in Übungen zu aktivieren. 1995 entwickelte der indische Arzt und Yogalehrer Dr. Madan Kataria das Lachyoga: Eine Kombination aus Lachübungen und der Tiefenatmung des Yoga. Lachtherapien basieren darauf, dass der Körper nicht zwischen einem künstlichen „Lachen ohne Grund“ und einem spontanen Lachen unterscheiden kann. Deshalb hat das „erzwungene“ Lachen die gleichen positiven Auswirkungen auf das Wohlbefinden wie ein unwillkürlicher Lachanfall.
Mittlerweile gibt es auch in Deutschland zahlreiche Lach-Clubs, in denen Lachyoga in Gruppen praktiziert wird. Es reicht zwar häufig aus, in den Spiegel zu gucken und zu lächeln, um in eine positivere Stimmung zu kommen. Aber in einer Gruppe entwickelt sich schnell aus einem grundlosen Lachen automatisch ein echter herzhafter Lachanfall. Oder kannst Du ernst bleiben, wenn alle um Dich herum lauthals lachen? Zusätzlich stärkt das Lachen in der Gruppe das Gemeinschaftsgefühl und Du kannst neue Kontakte knüpfen.
Lachyoga kann auch die Symptome Deiner MS positiv beeinflussen. Neben den heilsamen Auswirkungen auf den Körper kann Dir regelmäßiges Lachtraining dabei helfen, Dein seelisches Gleichgewicht zu finden. Lachen kann Stimmungstiefs und Depressionen entgegenwirken. Du kannst lernen, das Leben gelassener zu sehen und auch in Krisenzeiten nicht alles allzu ernst zu nehmen.
Du möchtest Lachyoga einmal selbst ausprobieren? Lachtrainer und Lachyoga-Lehrer findest Du beim Europäischen Berufsverband für Lachyoga und Humortraining e. V.
Gut zu wissen:
Zu ausgiebiges Lachen kann bei bestimmten Vorerkrankungen wie beispielsweise Zwerchfellbruch oder Bluthochdruck problematisch sein. Daher solltest Du vor dem Besuch einer Lachyoga-Stunde mit Deinem Arzt sprechen.
Lachen ist nachweislich gut für das seelische und körperliche Wohlbefinden. In der Lachtherapie werden diese positiven Auswirkungen des Lachens auf die Gesundheit genutzt.
*Quellen:
Gonzalez-Diaz et al., Psychneuroimmunoendocrinology: clinical implications. World Allergy Organ J 2017.
Dunbar et al., Social lauf´ghter is correlated with an elevated pain threshold. Proc Biol Sci 2012.
Hassed C, How humour keeps you well. Aust Fam Physician 2001.
Woods D, Anatomy of an Illness as Perceived by the Patient. Can Med Assoc 1980.
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