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Alltag & Umgang

Psychologische Unterstützung für Pflegende: Stark gemacht

6 Minuten

Veröffentlicht am 08.09.2020  von  trotz ms Redaktion

„Ich helfe gerne.“, „Das ist doch selbstverständlich.“, „Wenn ich mich gut organisiere, ist die Pflege kein Problem.“ – Vielleicht kommen Dir solche Sätze auch bekannt vor, vielleicht stammen sie sogar von Dir. Das ist toll, denn jeder, der sich um einen pflegebedürftigen Partner oder ein pflegebedürftiges Familienmitglied kümmert, verdient Respekt.

Psychologische Unterstützung für Pflegende bei MS

Feststeht jedoch: Die Pflege eines nahestehenden Menschen mit MS kann im Laufe der Zeit körperlich und auch emotional zu einer Belastung werden. Da hilft nur eines: Frühzeitig die Notbremse zu ziehen, auf sich zu achten und psychologische Unterstützung in Anspruch nehmen.

Burnout bekommen nur Top-Manager? Damit liegst Du falsch. Inzwischen hat sich herausgestellt, dass pflegende Angehörige unter enormem Stress und innerem Druck leiden können. Dies zeigen auch die Ergebnisse des Pflegereports 2018, den die Krankenkasse Barmer in Zusammenarbeit mit der Universität Bremen erstellt hat. Demnach leidet knapp die Hälfte der Hauptpflegepersonen unter psychischen Störungen. Vor allem herrscht ein erhöhtes Risiko an Depressionen zu erkranken.

Welche Hilfsangebote gibt es für pflegende Angehörige?

Hast auch Du die Pflege Deines Angehörigen mit MS übernommen und merkst: Ich komme an meine Grenzen? Anzeichen dafür könnten Aggressionen, Ängste, Stress, Überforderung, aber auch Schlafstörungen sein. Dann hol Dir Hilfe in Form von psychologischer Unterstützung, um Dein psychisches Wohlbefinden zu stärken. Das bedeutet nicht, dass Du einen Psychologen aufsuchen musst. Es gibt auch andere Möglichkeiten, über Deine Sorgen und Probleme zu sprechen – beispielsweise Angebote der Pflegeberatungsstellen, sozialen Träger und Wohlfahrtsverbände. Im Austausch mit den Beratern kannst Du eine Lösung für Deine individuelle Situation finden.

Ansprechpartner für die psychologische Unterstützung von pflegenden Angehörigen

Du befindest Dich in einer schwierigen Situation? Dann kannst Du Dich als pflegender Angehöriger eines Menschen mit MS an folgende Ansprechpartner wenden:

Datenbank „Beratung zur Pflege“
In der Datenbank kannst Du nach kostenlosen Beratungsangeboten recherchieren.

DMSG-Landesverbände
Regionale Angebote für Angehörige zum Thema „Betreuung und Pflege“

Online-Portal der gemeinnützigen Gesellschaft Catania
Psychologische Fachkräfte beraten anonym, kostenlos und datensicher.

Pflegestützpunkte der Bundesländer
Dort findest Du weitere Informationen zu den Pflegestützpunkten bei Dir vor Ort.

Pflegetelefon des Bundesfamilienministeriums:
Tel.: 030 201 791 31, Montag bis Donnerstag zwischen 9.00 und 18.00 Uhr
Per E-Mail: info@wege-zur-pflege.de

Telefonseelsorge:
Tel.: 0800 111 0 111 oder 0800 111 0 222, täglich rund um die Uhr kostenfrei zu erreichen.

Auch der Besuch einer Selbsthilfegruppe kann entlastend wirken. Denn im Gespräch mit anderen, die sich in der gleichen Situation wie Du befinden, fühlst Du Dich verstanden und entwickelst neue Perspektiven auf Deine Probleme und Herausforderungen.

Kontaktbüro der Pflegeselbsthilfe
0800 4040044, Montag, Dienstag, Mittwoch und Freitag von 9 bis 12 Uhr, Donnerstag von 14 bis 17 Uhr zu erreichen.

Forum Elternpflege
Online-Forum von Angehörigen für Angehörige

Forum Pflegenetz
Online-Forum mit dem Bereich „Angehörigen-Forum“

Netzwerk Pflegebegleitung
Unterstützung durch ehrenamtliche Pflegebegleiter

Selbsthilfeforum „Pflegende Angehörige“
Online-Forum zur gegenseitigen Unterstützung

Wie Du siehst, gibt es viele Anlaufstellen, an die Du Dich wenden kannst. Lass Dir helfen, bevor die Sorgen überhandnehmen, denn Dir stehen viele Optionen offen.

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